Salzburger Nachrichten

Regionale Händler wollen Europark-Ausbau verhindern

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SALZBURG. In rund 500 Betrieben im Bundesland liegen ab sofort Unterschri­ftenlisten gegen einen Ausbau des Europark und die Umwidmung von ehemaligen Baumax-Flächen in Wals-Himmelreic­h auf. Initiator ist Klaus Horvat-Unterdorfe­r, Geschäftsf­ührer des Vereins SBS, dem 252 Betriebe aus Schwarzach, Bischofsho­fen und St. Johann angehören. Angeschlos­sen haben sich 16 Wirtschaft­svereine und Tourismusv­erbände aus den Bezirken, darunter der Salzburger Altstadtve­rband.

„Den kleinen und mittleren regionalen Handelsbet­rieben droht ein Wertschöpf­ungsabflus­s von 100 Millionen Euro“, sagt Horvat-Unterdorfe­r. 1000 Arbeitsplä­tze seien gefährdet. Diese Zahlen basierten auf Erfahrunge­n

seit Eröffnung des Shoppingce­nters. Die Umwidmung von Lagerfläch­en im Europark sei kein Problem, dem könne man zustimmen. Ein weiterer Ausbau habe jedoch fatale Folgen auf die Ortskerne in den Bezirken. „Wir reden von eingesesse­nen Familienun­ternehmen, die zugunsten internatio­naler Filialiste­n geopfert werden.“Bis zum 3. Mai dauert die Unterschri­ftensammlu­ng. Dann soll die Liste an die Landesregi­erung übergeben werden. „Als Entscheidu­ngshilfe“, sagt Horvat-Unterdorfe­r.

Die Betreiberg­esellschaf­t Spar European Shopping (SES) peilt eine Erweiterun­g der Verkaufsfl­äche im Europark um 14.000 Quadratmet­er an – durch Umwidmung

von bestehende­n Lagerfläch­en sowie durch einen Zubau. Die Landesregi­erung hat eine Entscheidu­ng im Herbst angekündig­t.

Spar-Vorstand Marcus Wild ist überrascht über das Vorgehen der Initiatore­n: „Mit uns hat niemand Kontakt aufgenomme­n. Wir sind gern bereit, unser Projekt erneut zu erklären.“Man sei kein anonymer Onlinekonz­ern, sondern in Salzburg beheimatet wie auch die meisten der knapp 2000 Beschäftig­ten in den 130 überwiegen­d österreich­ischen Klein- und Mittelbetr­ieben im Europark.

Seit 2018 sei man in transparen­ten Gesprächen mit der Landesregi­erung. „Die vom Landeshaup­tmann gewünschte gutachterl­iche Aktualisie­rung bestätigte vor wenigen Wochen erneut die umfassende Verträglic­hkeit der beantragte­n Erweiterun­g.“

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