Salzburger Nachrichten

Die Tourenski bleiben nicht im Keller

Der Triathlon dieses Winters: Auffikraxe­ln, jodeln & „dadådaschd dreischau“.

- Heinz Bayer HEINZ.BAYER@SN.AT

Lesen tut weh. Manchmal. Bei dieser APAMeldung war es der Fall: „Der Sprecher der Salzburger Seilbahnen, Erich Egger, berichtet von 80 bis 90 Prozent Minus bei den Ersteintri­tten in die Skigebiete und von einem Minus bei den Kassenumsä­tzen bis 95 Prozent.“

Fast leere, perfekt präpariert­e Pisten hinunterzu­fahren – was für ein Genuss war das! Wie oft haben wir früher, im Getümmel, davon geträumt. Vermutlich war deshalb diesen Winter immer wieder ein kräftiger Jodler am Berg zu hören. Aber ehrlich: Verstörend war’s auch. Nicht das Jodeln, sondern das Ganze, so wie es war.

Die häufige Reaktion: „dadådaschd dreischau“(zerknirsch­t, bedrückt, erschreckt schauen). Das hat aber keiner bemerkt. Es war vorm Lift ja fast koana do und ohnehin die FFP2-Maske vors bloache (bleiche)

Gesicht gespannt. Trotzdem: Die Parkplätze rund um viele Talstation­en präsentier­ten sich prallvoll. Obwohl mit den Liften so wenige fuhren. Dafür war links und rechts der Pisten das große Kraxeln im Gang. Manche kraxelten auch quer über die Piste. In Gruppen. Samt Hund. Weil: „Is jo eh kona ban Zoig.“Für Dörte: „Ist ja keiner da, weit und breit.“

Die Zahl der Tourengehe­r auf den Pisten vermehrte sich explosions­artig. In diesem speziellen Winter ohne Problem. Da war genug Platz für alle. Und das Jausenpapi­erl nahm garantiert jeder im Rucksack mit ins Tal. Gonz gwiiss! (ganz sicher!). Aber: Der nächste Winter, der kommt auch gonz gwiiss! Dann wird’s eng, weil – gonz gwiiss – niemand die Tourenski im Keller lässt.

Diese Massenbewe­gung wird sich nicht in Luft auflösen. Das heißt: Es braucht fixe Aufstiegss­puren. Samt Kassa im Tal. Fürs Parken und Befahren perfekter Pisten.

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