Lucinda Williams färbt die Songs von Tom Petty dunkel
Lucinda Williams hat es nicht nötig, sich mit fremden Songs zu schmücken. Die 68-Jährige – zigfach ausgezeichnet mit Grammys und anderen Preisen – ist eine der beständigsten Stimmen im Land zwischen Folk und Country. Dass sie nun, drei Jahre nach dessen Tod, den Songs von Tom Petty ein ganzes Album widmet, passt dennoch gut in ihre bisherige Arbeit.
Freude an Kollaborationen – unter anderem vor vier Jahren auch mit den Österreichern Son of the Velvet Rat – bestimmt ihr Werk ebenso wie eine ganz eigenständige Stimme. Oft trug sie bei, verborgenes Gutes dank ihrer eigenen Bekanntheit auf den Weg zu bringen.
Aufgetaucht war Williams einst auch mit Coverversionen. Ihr erstes Album „Ramblin’ on My Mind“– veröffentlicht auf dem wichtigen, traditionsreichen und der Tradition verpflichteten Label Smithsonian/Folkways Records – war 1978 erschienen und enthielt Countryund Blues-Coverversionen. In diesem Jahr begann Tom Petty mit den Heartbreakers durchzustarten. 20 Jahre sollte es hingegen bei Williams dauern, bis das Album „Car Wheels on a Gravel Road“sie, den ewigen Geheimtipp, auch kommerziell erfolgreich machte. Für „Runnin’ Down a Dream – A Tribute To Tom Petty“(erscheint am Freitag) zieht Williams dreizehn Songs in ihre eigene Welt. Alles basiert auf ihrer dunkel gefärbten Stimme, in der stets ein unergründliches Geheimnis mitschwingt.
Von Tom Petty erscheint – auf CD, aber auch als goldene VinylAusgabe – in dieser Woche „Finding Wildflowers (Alternate Versions)“. Die darauf enthaltenen Versionen der herausragenden Songs des Originalalbums von 1994 waren schon im vergangenen Jahr zu haben – allerdings nur als Teil der opulenten 9-LP-Box „Wildflowers & All The Rest“.