Patienten bringen Attest für anderen Impfstoff
Für Verwirrung sorgten in Salzburgs Impfstraßen zuletzt Patienten, die mit Attesten bei ihrem Impftermin auftauchten. Laut den ärztlichen Schreiben sollten sie nur mit einem bestimmten Coronaimpfstoff geimpft werden. In den Attesten steht, dass die Patienten wegen einer Vorerkrankung nur mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden dürfen – also nicht mit jenem des Herstellers von AstraZeneca, bei dem es sich um einen Vektorimpfstoff handelt.
Christoph Fürthauer, Kuriensprecher der niedergelassenen Mediziner der Salzburger Ärztekammer, sagt, dass er von solchen Attesten gehört habe. „Ich würde so ein Attest aber als Impfarzt nicht anerkennen“, sagt der Mediziner. Bei den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums gebe es keine Unterscheidungen zwischen den Impfstoffen. „Auch Vektorimpfstoffe haben eine hervorragende Immunantwort“, sagt Fürthauer.
Auch Christoph Dachs, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, kennt die Atteste. Diese würden teilweise von Fachärzten in Kliniken ausgestellt, sagt er. „Aber ich kenne keine fachliche Begründung für solche Schreiben“, sagt Dachs. Die Skepsis gegenüber dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca beschäftige ihn täglich rund eine Stunde, sagt Dachs. „Ich muss derzeit sehr viele aufklärende Gespräche mit Patienten führen. Die meisten kann ich überzeugen, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen.“
Vonseiten der Landessanitätsdirektion heißt es, dass man Patienten mit solchen Attesten an die ausstellenden Ärzte zurückverweisen müsse. Grundsätzlich gebe es keine freie Impfstoffwahl.
Für Verwirrung sorgte auch die Meldung über die geringe Beteiligung bei der Impfaktion für Pädagoginnen und Pädagogen. Zwar waren von den rund 17.500 geladenen Personen nur 7492 zur Impfung gekommen. Das bedeutet aber nicht, dass Tausende Impfdosen übrig geblieben sind. Die Bildungsdirektion hatte eine Bedarfserhebung durchgeführt, bei der 7649 Impfwillige gemeldet wurden. Für sie wurden Dosen für die Impfung zurückgestellt. Die übrigen rund 150 Dosen der abgesprungenen Personen wurden laut Land in den Impfstraßen nach den Vorgaben des nationalen Impfplans verimpft.