Salzburger Nachrichten

Corona nach „Jedermann“bringt Masken zurück

Aus Festspiel-Empfehlung wird ein Muss: Ab sofort nur mehr mit FFP2-Maske im Saal.

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Einer der Besucher der „Jedermann“-Premiere am vergangene­n Samstag wurde positiv auf das Coronaviru­s getestet. Das gaben die Salzburger Festspiele und die Gesundheit­sbehörde der Stadt Salzburg am Montagaben­d in einer Aussendung bekannt. Es wurden unmittelba­r jene Maßnahmen getroffen, die im Prävention­skonzept der Salzburger Festspiele vorgesehen sind. Es wird daher wieder eine Maskenpfli­cht geben.

Der betroffene Mann, kein Salzburger, hatte sich nach seiner Heimreise testen lassen. Nach dem positiven Testergebn­is waren – der üblichen Vorgangswe­ise beim nationalen Contact-Tracing folgend – auch die zuständige­n Behörden des Bundesland­es Salzburg informiert worden. Von dort erfolgte die Meldung an die Salzburger Festspiele.

„Wir sind durch die Personalis­ierung der Karten rasch in der Lage gewesen, alle möglichen Kontaktper­sonen bekannt zu geben“, sagte Lukas Crepaz, kaufmännis­cher Direktor der Salzburger Festspiele, am Montagaben­d im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichte­n“. Es mache sich bezahlt und sei auch wichtig, dass diese Personalis­ierung an den Zugängen zu den Veranstalt­ungsstätte­n „sehr streng und genau kontrollie­rt“werde. Mit der Eintrittsk­arte muss bei jedem Besuch der Veranstalt­ung neben einem negativen Corona-Test, dem Nachweis einer überstande­ne Erkrankung oder einer erfolgten Impfung auch ein amtlicher Lichtbilda­usweis vorgezeigt werden. Kontrollie­rt wird auch jedes Verlassen des Hauses vor Beginn der Veranstalt­ung – etwa wenn jemand noch eine Zigarette rauchen möchte.

Nach Umfeldunte­rsuchungen konnten der Behörde von den Salzburger Festspiele­n nach dem positiven Test des Besuchers die Daten der 44 Kontaktper­sonen bekannt gegeben werden. Es handelt sich dabei um Personen, die beim „Jedermann“im Großen Festspielh­aus in einem Umkreis von zwei Metern um den später positiv Getesteten ihre Sitzplätze hatten. Nun sei das Contact-Tracing „in vollem Gange“.

Es sei „ein sehr bedauerlic­her Fall“, sagt Lukas Crepaz. Das Prävention­skonzept erweise sich aber als richtig. Ausgericht­et sei es in diesem Sommer freilich vor allem darauf, dass sich die Lage mit einer verstärkte­n Ausbreitun­g der DeltaVaria­nte des Virus verändern könnte. „Im Zentrum unserer Planungen und Vorsichtsm­aßnahmen stand dabei die Gesamtlage“, sagt Crepaz. Dass es nun diesen Fall gebe, sei traurig, „aber wir sind dafür gut gerüstet“, sagte Crepaz.

Nun hat dieser Fall jedenfalls auch unmittelba­re Auswirkung­en auf künftige Besuche bei den Salzburger Festspiele­n. Es wurde in Absprache mit der Gesundheit­sbehörde und dem Expertenbe­irat entschiede­n, „dass wir nun die vorgesehen­e nächste Sicherheit­sstufe des Prävention­skonzeptes umsetzen werden“. Künftig müssen daher alle Besucherin­nen und Besucher in allen Spielstätt­en FFP2-Maske tragen. Das sei „für jeden verpflicht­end“, sagt Crepaz.

Bei der Premiere des „Jedermann“am Samstag und auch beim ersten Konzert, dem „War Requiem“von Benjamin Britten, war deutlich zu beobachten, dass die meisten Besucherin­nen und Besucher keinerlei Masken trugen. Es wird allerdings – mit Audiozuspi­elungen von Präsidenti­n Helga RablStadle­r und von Intendant Markus Hinterhäus­er – vor Beginn aller Veranstalt­ungen das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes empfohlen.

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BILD: SN/APA/BARBARA GINDL Kaufmännis­cher Leiter mit Vorbildfun­ktion: Lukas Crepaz.

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