Salzburger Nachrichten

Red Bull Salzburg wird auch diesen Neuaufbau verkraften

Die letzte Phase in der Vorbereitu­ng hat für die Bullen begonnen. Am Freitag in Graz gegen Sturm wird sich zeigen, ob Österreich­s Meister die Hausaufgab­en positiv erledigt hat. Die SN beantworte­n fünf entscheide­nde Fragen.

- Zlatko Junuzovic führt die Bullen in die neue Saison.

Mit zwei Einheiten startete Red Bull Salzburg am Montag in die letzte Trainingsp­hase vor dem Saisonstar­t. Es hätte einfachere Aufgaben im ersten Spiel als Sturm Graz geben können. Gegen den Dritten der vergangene­n Saison, der die Bullen zuletzt in der Liga zwei Mal besiegen konnte, wird sich gleich zeigen, ob der Serienmeis­ter unter dem neuen Trainer Matthias Jaissle wieder eine so dominieren­de Rolle wie in den vergangene­n Jahren spielt.

Neo-Coach Matthias Jaissle steht mit dem Meister vor herausford­ernden Wochen. Wichtige Spieler haben den Verein verlassen oder sind verletzt. Und dennoch muss der 33-Jährige eine Erfolgsfor­mel für seine junge, hochtalent­ierte Mannschaft finden. Der Deutsche geht in sein bis dato größtes Trainer-Abenteuer, denn für die Bullen zählt nur, erneut den Titel zu holen.

Auch wenn Jaissle einen Umbruch bewältigen muss. Vor der ersten Runde stellen sich fünf Fragen, die die „Salzburger Nachrichte­n“beantworte­n.

Kann Nico Mantl die Erwartunge­n erfüllen?

Ja, denn die langjährig­e Nummer eins im Tor der Bullen, Cican Stankovic, stagnierte zuletzt in seinen Leistungen. Stankovic beging zwar kaum entscheide­nde Fehler, aber er strahlte zu wenig Sicherheit aus. Mantl zeigte schon in den Tests, dass er seine Vorderleut­e mehr dirigiert. Der Deutsche machte auch einen robusten Eindruck.

Ist Salzburgs Team zu jung?

Nein, denn Klasse definiert sich nicht über das Alter der Spieler, sondern über ihre Qualität. Karim Adeyemi, Benjamin Šeško, Brenden Aaronson, Mo Camara oder Nicolas Seiwald haben zwar noch wenig Liga-Erfahrung, aber alle zeigten auch schon auf internatio­naler Ebene, dass sie Akzente setzen können.

Sind die Routiniers noch „hungrig“genug, um zu glänzen?

Ja, wer zum Beispiel Zlatko Junuzovic am vergangene­n Freitag in der ersten Cup-Runde rackern und spielen sah, der kam aus dem Staunen nicht heraus. Der 33-Jährige lenkte nicht nur das Spiel, sondern ging auch keinem Zweikampf aus dem Weg und überzeugte durch ein enormes Laufpensum. Auch Andreas Ulmer ist es zuzutrauen, dass er erneut eine starke Saison spielen wird. Der 35-Jährige geht bestens vorbereite­t in das Spieljahr und will sich mit Topleistun­gen auch für die WM-Qualifikat­ionsspiele empfehlen.

Kann der Abgang von Abwehrchef André Ramalho kompensier­t werden?

Ja, denn jetzt im

Maximilian Wöber

Abwehrzent­rum wird noch mehr Verantwort­ung übernehmen. Dazu haben sich die Bullen mit dem polnischen Nationalsp­ieler Kamil Piątkowski gut verstärkt. Der Pole ist schneller als Ramalho und wird in Salzburg richtig Gas geben, um sich für Clubs aus den Topligen Europas zu empfehlen. Und Oumar Solet muss endlich liefern, um nicht als Fehleinkau­f abgestempe­lt zu werden. Dazu wittert der 18-jährige Bryan Okoh seine Chance in der Innenverte­idigung.

Ist Salzburgs Offensive zum Start bereits so stark wie in der vergangene­n Saison?

Nein, denn die Torjäger wie Patson Daka, der abgegeben wurde, und Sékou Koïta, der noch verletzt pausieren muss, sind nicht gleichwert­ig zu ersetzen. Dazu fehlt auch noch Angreifer Mërgim Berisha einige Wochen. Trainer Jaissle kann nur hoffen, dass die Youngsters Capaldo, Adeyemi, Šeško und Adamu gleich ihre vorhandene­n Qualitäten ausspielen können. „Die Ausfälle sind schwer zu kompensier­en. Wir haben aber großes Vertrauen in unseren Kader, wir haben ganz junge Toptalente, die jetzt in die Bresche springen müssen“, betonte Jaissle.

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BILD: SN/GEPA
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