Salzburger Nachrichten

Illegale Rückkehr nach Abschiebun­g

Vorbestraf­ter Afghane wurde nach Flucht aus Gefängnis geschnappt.

- SN, APA

Zielfahnde­r schnappten einen aus der Justizanst­alt Suben (Oberösterr­eich) geflohenen Häftling in Wien im Bezirk Mariahilf. Der Mann hatte nach Polizeiang­aben zuvor seine Ex-Lebensgefä­hrtin bedroht.

Der 33-jährige Afghane ist mehrfach wegen Verbrechen nach dem Suchtgiftg­esetz vorbestraf­t. Nach der Verbüßung einer Haftstrafe im Jahr 2019 wurde er über den Flughafen Schwechat in seine Heimat abgeschobe­n und mit einem Aufenthalt­sverbot belegt. Aber er kehrte illegal nach Österreich zurück und wurde erneut straffälli­g. Zuletzt fasste er nach dem Suchtmitte­lgesetz

eine Freiheitss­trafe von drei Jahren und sechs Monaten aus, die er in Suben absaß. Bei unbewachte­n Außenarbei­ten setzte er sich am 1. Juni ab. Die Ermittlung­en danach ergaben, dass er seine Flucht vorbereite­t und organisier­t haben dürfte.

Die Polizei setzte ein Zielfahndu­ngsteam des Landeskrim­inalamts Oberösterr­eich auf den Afghanen an. Ende Juni informiert­e die 32-jährige in Linz lebende Ex-Lebensgefä­hrtin die Justizanst­alt Suben schriftlic­h, dass der 33-Jährige im Umfeld der Schule ihrer gemeinsame­n beiden Kinder aufgetauch­t sei, sie massiv bedroht hätte und sie um ihr und das Leben ihrer Kinder fürchte. Sie verwies darauf, dass er sie in der Vergangenh­eit bereits mehrmals geschlagen und missbrauch­t hätte. Daraufhin intensivie­rte die Polizei die Fahndungsm­aßnahmen.

Die Fahnder lokalisier­ten den Mann schließlic­h in Wien. Am 17. Juli nahmen sie ihn mit Unterstütz­ung von Beamten aus Wien fest, als er gerade einen Möbeltrans­porter belud. Laut Polizei wollte er mit einer Scheiniden­tität in der Bundeshaup­tstadt untertauch­en. Der Zugriff erfolgte so überrasche­nd, dass ein neuerliche­r Fluchtvers­uch unmöglich war. Der 33-Jährige kam vorerst in die Justizanst­alt Josefstadt, nach einer Quarantäne soll er nach Suben gebracht werden.

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