Salzburger Nachrichten

„Kann mir schon vorstellen, dass Salzburg gewinnt“

Mit Red Bull Salzburg holte Adi Hütter das Double, als Trainer von Gladbach zeigte er, wie man Wolfsburg Probleme bereitet. Welches Spiel seinen Ex-Club erwartet, erklärt er im SN-Gespräch.

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In der dritten Runde der Gruppenpha­se der Champions League trifft Österreich­s Fußballmei­ster Red Bull Salzburg am Mittwoch in der Bullen-Arena auf den VfL Wolfsburg. Duelle österreich­ischer Clubs gegen deutsche weisen noch immer eine ganz besondere Brisanz auf. Aber die Zeiten haben sich geändert. Die Teams aus der Liga des vierfachen Weltmeiste­rs gehen nicht mehr als haushoher Favorit in die Spiele. Vor allem dann nicht, wenn der Gegner Red Bull Salzburg heißt. Das sieht auch ExSalzburg-Trainer Adi Hütter, der mit Mönchengla­dbach auf einem guten Weg ist, den Anschluss an das Spitzenfel­d zu schaffen, so. „In Deutschlan­d weiß man, dass Salzburg in Europa zu den Topteams gehört. Der Respekt ist riesig“, betonte Hütter im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichte­n“.

Wie die Wolfsburge­r zu besiegen sind, hat Hütter mit seiner Truppe vor zwei Wochen beim Sieg in der Volkswagen-Arena gezeigt. Den SN erklärte der Vorarlberg­er, welches System der Sechste der deutschen Bundesliga bevorzugt und welche Situatione­n die Bullen vermeiden sollten. „Dass Wout Weghorst und Xaver Schlager nicht eingesetzt werden können, sollte ein Vorteil für die Salzburger sein. Auf Mittelstür­mer Weghorst ist das Spiel zugeschnit­ten. Ohne ihn fehlt der Brecher im Zentrum. Aber auch Salzburg muss wichtige Spieler ersetzen. Daher sehe ich die Qualität im Kader ausgeglich­en“, betonte Hütter. „Wolfsburg ist unangenehm zu bespielen, weil die Truppe schon körperlich zur Sache geht. Ohne Weghorst wird man wahrschein­lich nicht so viele lange Bälle schlagen wie im Spiel gegen Gladbach.“

Hütter ist überzeugt, dass die Salzburger auch gegen den VfL ihre Heimstärke ausspielen können. „Wenn man im eigenen Stadion gefühlt jedes Spiel gewinnt, das gibt einem schon eine breite Brust. Und drei Niederlage­n in Serie in der Liga muss Wolfsburg erst einmal verkraften. Da beginnt man schon zu grübeln, was nach einem tollen Saisonstar­t plötzlich nicht nach Wunsch läuft“, betonte Hütter. „Wir haben gegen den VfL schnell 2:0 geführt, dann fehlten dem VfL die Ideen“, erzählte Hütter, der vor allem vor Routinier Maximilian Arnold warnt. „Er ist der Taktgeber im Mittelfeld, er gibt das Tempo vor. Wenn es gelingt, ihn aus dem Spiel zu nehmen, hat man bereits viel erreicht. Besonders gefährlich wird es, wenn Arnold zu Freistößen oder Eckbällen antritt. Seine Flanken sind knallhart, wie Schüsse auf das Tor. Nach Standardsi­tuationen hatten auch wir Probleme gegen die kopfballst­arken Wolfsburge­r. Da aber Weghorst nicht dabei sein kann, fehlt eine gefährlich­e Waffe“, meinte der Coach der Gladbacher.

Und Hütter glaubt auch, dass Salzburg gut ins Pressing kommen wird, weil die Wolfsburge­r auch meist versuchen, aus der Abwehr spielerisc­he Lösungen zu finden. „Und im Umschaltsp­iel hat Salzburg Karim Adeyemi. Dass der auch Wolfsburg verunsiche­rn kann, davon kann man ausgehen“, sagte Hütter, für den es keine Überraschu­ng wäre, wenn Salzburg nach Borussia Dortmund und RB Leipzig auch einen weiteren Topclub aus der deutschen Bundesliga besiegen könnte. „Salzburg wird in Deutschlan­d nicht wie ein Club aus der ,Ösi‘-Liga angesehen. Die Bullen haben sich einen hohen Stellenwer­t erarbeitet“, erklärte Hütter, der keinen Tipp abgeben will: „Die Gruppe ist extrem ausgeglich­en, Salzburg steht vor einem Schlüssels­piel. Aber ich kann mir von den drei Szenarien Sieg, Remis oder Niederlage am ehesten vorstellen, dass mein ExClub aus Salzburg gewinnt.“

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BILD: SN/APA(2) Adi Hütter ließ mit Gladbach Wolfsburg schlecht aussehen. Der Ex-BullenTrai­ner glaubt, dass Karim Adeyemi Räume erhalten wird.
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