Freunde der Kälte treffen sich in Bad Gastein
Kaltbaden liegt im Trend, eine Veranstaltung im Gasteiner Tal geht weit darüber hinaus.
Spärlich bekleidet bei Minusgraden ins Freie und dann ein Sprung ins eiskalte Wasser: Was für viele wie ein Albtraum klingt, ist für Christian Schütz ein Lebenselixier. Der Linzer kam vor einigen Jahren durch Zufall zu einem „Kältetriathlon“– in einer Phase der völligen psychischen Überlastung, wie er sagt. „Ich habe durch den Umgang mit der Kälte und begleitende Atemübungen ein neues Leben kennengelernt“, sagt der Oberösterreicher.
Mittlerweile ist er leidenschaftlicher Eisbader und Botschafter für „Ice4Life“.
Zielgruppe der Veranstaltung von 27. bis 30. Jänner in Bad Gastein sind bestehende Kältefans, aber auch Neulinge. „Wir begleiten jeden sehr behutsam“, sagt Hans Gort. Der Niederländer ist Chef der Stiftung, die die Veranstaltung organisiert. Zum ersten Mal ist heuer das Gasteiner Tal der Austragungsort. Bevor Samstag in Sportgastein zwei Stunden
Laufen und Langlaufen mit wenig Bekleidung und abschließend ein Sprung ins Wasser auf dem Programm stünden, lerne jeder Teilnehmer Atemtechniken, um sich zu wappnen, sagt Gort. „Es ist kein Wettbewerb und man kann natürlich auch früher aufhören.“
Es gehe nicht ums Gewinnen, sondern darum, sich selbst herauszufordern, die Kraft der Kälte nutzen zu lernen und das Gemeinschaftsgefühl mit Gleichgesinnten zu erleben. Gort kommt mit einer Gruppe aus seiner Heimat angereist, insgesamt hofft er auf über 100 Teilnehmer.
Der auch in Salzburg spürbare Trend zum winterlichen Kaltbaden kommt für ihn nicht überraschend. Er habe viele kranke Menschen gesehen, denen die Kälte geholfen habe. „Das sind die eindrücklichsten Ereignisse.“Die Veranstaltung im Gasteiner Tal sei jedoch keine Therapiegruppe, sondern für jedermann offen.