„Unerträglich“: Nadal bangt um Paris – und um Karriere?
Zunächst dominierte er Denis Shapovalov, dann schleppte er sich humpelnd über den Platz, aber Aufgeben war keine Option. Der Auftritt im Achtelfinale von Rom hat viel über den Ausnahmesportler Rafael Nadal erzählt – und war, so ist es zu befürchten, möglicherweise auch ein Wink in Hinblick auf seine Zukunft. Der Spanier bangt aufgrund wieder akut gewordener chronischer Schmerzen im Fuß zumindest um seinen Start in Paris.
Nadal ließ die Schmerzen über sich ergehen, ebenso die dann logische 6:1-5:7-2:6-Niederlage. „Ab Mitte des zweiten Satzes verspürte ich Schmerzen, sie wurden dann unerträglich“, sagte Nadal. Nichts Neues für ihn. Schon seit 2005 leidet er am Müller-Weiss-Syndrom, einer unheilbaren Deformation des Mittelfußknochens, bei der Knochengewebe abstirbt. „Ich bin nicht verletzt. Ich bin ein Spieler, der mit einer Verletzung lebt. Das ist sehr schwierig für mich zu akzeptieren, aber es ist so“, sagte Nadal.
Was das nun für seine Ambitionen bei den French Open, wo er seinen 22. Grand-Slam- und 14. ParisTitel ins Visier nehmen wollte, bedeutet, wollte Nadal nicht prophezeien: „Ich habe keine Ahnung, was in einer Woche sein wird. Mein Traum ist, dort zu spielen.“Möglich ist, dass es ein Traum bleibt. Schließlich hatten ihn dieselben Probleme 2021 zu einer mehrmonatigen Pause gezwungen. Experten sehen bei dieser Erkrankung, die mit fortschreitendem Alter häufiger akut wird, überhaupt ein nahendes Karriereende. Oft hat er die Experten eines Besseren belehrt, wenngleich er nun, mit fast 37, sagt: „Es wird ein Moment kommen, in dem mein Kopf sagt, genug ist genug, weil der Schmerz mir das Glück nimmt. Nicht nur fürs Tennis, sondern für mein Leben.“
Rom, Viertelfinale: