1500 Euro brutto regen Personalvertreter auf
Befristete Saison- und Aushilfskräfte fallen nicht unter das neue Gehaltsschema des Landes.
2015 Euro brutto ist das niedrigste Gehalt, das es im neuen Gehaltsschema im Landesdienst gibt. In Stufe 1 von Einkommensband 1 (von insgesamt 14) werden nur ungelernte Kräfte eingestuft. Seit 2016 gibt es das Gehaltsschema neu mit höheren Einstiegsgehältern – und es ist für den Landesdienst eine echte Reform und ein Erfolg gewesen.
Doch nicht alle würden im neuen Gehaltsschema angestellt, kritisiert FSG-Personalvertreter Josef Sailer. Die roten Personalvertreter beziehen sich auf Saisonarbeitskräfte bzw. Aushilfskräfte, die etwa im Bereich des Freilichtmuseums, der Burgen und Schlösser oder der Internationalen Sommerakademie befristet angestellt würden. Es gebe hier Sonderverträge, die eine deutliche Schlechterstellung bedeuteten, argumentiert Sailer – und bezieht sich auf einen Fall, wonach ein Sondervertrag mit 1500 Euro brutto ausgestellt worden sei. Das seien 1237 Euro netto. „Das ist ein Lohn, da bekommt man als Alleinerzieherin eine Mindestsicherung dazu, so wenig verdient man beim Land. Das ist eine Sauerei, das ist Lohndumping, das ist zum Schämen“, meint Sailer und fordert Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) nun zum Handeln auf.
Nach Auskunft des Landes gab es im Vorjahr 39 derartige Fälle – es handle sich hier um Aushilfstätigkeiten, oftmals seien es geringfügige Beschäftigungen. Diese
gebe es ausschließlich in „betriebsähnlichen touristischen Einrichtungen“. Es handle sich nicht um klassische Verwaltungstätigkeiten, daher seien diese auch nicht im Gehaltsmodell für die Landesverwaltung abgebildet. Vollzeit-Saisonkräfte würden zwischen 1500 und 2050 Euro brutto erhalten. Bei Ferialkräften seien es 75 Prozent von Einkommensband 1, also 1512 Euro brutto. Einen konkreten Fall führt das Land aus dem Freilichtmuseum an. Hier gebe es eine befristete Tätigkeit von Ende April bis Ende des Jahres mit zehn Stunden pro Woche um 375 Euro, was 9,50 Euro je Stunde bedeute.
Personallandesrat Schwaiger spricht von ausgelagerten Wirtschaftsbetrieben. „Die regeln das auf ihre Art und Weise.“Er habe weder die Personal- noch die Budgethoheit über diese Bereiche, sei also auch nicht ressortzuständig. Die Personalabteilung sei lediglich „Dienstleister“bei der Erstellung der Verträge. 1512 Euro für Ferialarbeitskräfte seien aber ein gutes Gehalt, meint Schwaiger. „Das zahlt kaum ein Betrieb.“Sollte es dringenden Änderungsbedarf geben, sollen sich die Personalvertreter mit den ausgelagerten Einrichtungen kurzschließen. „Wenn es ein Problem gibt, dann müssen sich die Leute rühren“, meint Schwaiger.
Josef Sailer gibt sich damit nicht zufrieden. Diese Kolleginnen und Kollegen hätten einen Dienstvertrag des Landes Salzburg, sie seien dem Amt der Salzburger Landesregierung angegliedert. „Somit weiß man auch darüber Bescheid, dass man Leute zu einem Schandlohn anstellt.“Die FSG fordert, dass künftig auch Saisonniers bzw. Aushilfskräfte im Gehaltsschema neu angestellt werden.
„Das ist Lohndumping und es ist eine Sauerei.“