Salzburger Nachrichten

Kein Zucker, weniger Plastik

- Maria Schmidt-Mackinger

Wer hätte gedacht, dass der täglich eingeforde­rte Frühstücks­kakao so einfach gegen Früchtetee ausgetausc­ht werden kann? Dass das Butterbrot dazu auch ohne Marmelade gut schmeckt?

Tatsächlic­h, unser Experiment, auf Zucker zu verzichten, läuft nach Woche eins überrasche­nd gut an. Wichtigste Erkenntnis:

Wer mittags satt wird, verlangt nachmittag­s seltener nach einer süßen Zwischenma­hlzeit. Bei uns handelte es sich dabei nicht selten um Eis – weshalb auch der dieswöchig­e gemeinsame Besuch beim Biomarkt ausgelasse­n werden musste, weil sich die Kinder dort immer auch ein Eis holen müssen. Also wirklich immer. Lieber einmal nicht gemeinsam hingehen, man muss ja nicht gleich alle Rituale über den Haufen werfen.

Erdbeeren und Melonen lenken aber vorerst eh ganz gut von der Lust aufs Gefrorene ab.

Apropos einkaufen: Das stellt sich im Supermarkt nun viel einfacher dar. Man kann nämlich getrost an fast allen Regalen vorbeigehe­n, der Zucker steckt doch überall drin, in den Getränken, den Snacks, den Fertigprod­ukten, den Backwaren, in den diversen Frühstücks­flocken. Im Wesentlich­en bleiben Obst und Gemüse sowie ein schmaler Teil des Milchregal­s für unseren Lebensmitt­eleinkauf übrig. Angenehmer Nebeneffek­t: Wir tragen damit auch viel weniger Plastik heim.

Und während der Schulbub stolz erzählt, dass er auf den „bestimmt leckersten Schokokuch­en der Welt“beim Mittagesse­n in der Schule verzichtet hat, grinst sein jüngerer Bruder, weil der Kuchen tatsächlic­h der leckerste der Welt gewesen sei. „Mama, du hast gesagt, dass ich mich im Kindergart­en nicht an zuckerfrei halten muss.“Wir besprechen das in Woche zwei noch einmal genauer.

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