Traum von Frieden für die Ukraine
Geherin Inna Loseva trainiert nach ihrer Flucht in Salzburg für EM.
Den ersten emotionalen Höhepunkt der Lauffestspiele gab es schon am Freitagabend: Im blau-gelben Trikot mit der Aufschrift „Ukraine“lief Inna Loseva beim Salzburger Frauenlauf im Volksgarten unter großem Jubel der Zuschauer als Zweite ins Ziel. Die 30-jährige EM-Siebte von 2017 im 20-Kilometer-Gehen ist im März vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflüchtet und mit ihrer zweijährigen Tochter in St. Margarethen im Lungau untergekommen.
Vor Kurzem ist auch Innas Ehemann Ivan nach Österreich gekommen. So froh Inna Loseva darüber ist, bereitet ihr das Geschehen in der Ukraine nach wie vor große Sorgen. „Wenn ich laufe, dann tue ich das für meine Heimat“, sagt sie. „Ich verfolge jeden Tag die Nachrichten und bin oft traurig, weil ich mit den Gedanken bei meinen Landsleuten in der Ukraine bin, in erster Linie bei meinen Verwandten. Ich kann meinem Land nicht in der Armee helfen, aber ich kämpfe als Sportlerin. Wenn ich im Internet lese, dass sich die Lage zu unseren Gunsten entwickelt, habe ich Hoffnung,
dass wir gewinnen und der Krieg beendet werden kann.“
Der Laufbewerb am Freitag war für Loseva eine willkommene Abwechslung im Training. Salzburgs Leichtathletikszene hilft ihr tatkräftig bei der Organisation ihres neuen Lebens und vor allem auf dem Weg zum nächsten großen Ziel, der EM im August in München. „Dort starte ich im Gehen über 35 Kilometer, Ivan ist bei den Männern über 20 Kilometer dabei“, berichtet sie voller Vorfreude. Langfristig ist Olympia 2024 in Paris ihr Ziel, und nicht nur das: „Am schönsten wäre, wenn wir bis dahin Frieden hätten und ich mit meiner ganzen Familie zusammen wieder in der Ukraine leben könnte.“