Salzburger Nachrichten

Wettgesetz: Rot-grüner Zwist um „Reparatur“

-

Seit vergangene­r Woche befindet sich eine Novelle zum Salzburger Wettuntern­ehmergeset­z in Begutachtu­ng. Salzburg hatte ja mit Juni 2017 ein strengeres Gesetz erlassen. Unter anderem wurden Livewetten verboten, den Behörden wurde jederzeit Zutritt zu den Wettlokale­n eingeräumt und eine personenbe­zogene Wettkunden­karte wurde eingeführt. Letztere sollte der Möglichkei­t dienen, dass Spieler gesperrt werden können (Selbst- oder Fremdsperr­e).

Um diese Wettkunden­karte geht es nun auch in der Novelle. Die SPÖ bekrittelt, dass die Wettkunden­karten bislang nur eine Kundennumm­er enthalten hätten. „Man hätte auch einfach mit der Karte eines Freundes spielen können. Die Wettkunden­karten sind ungeeignet, den Spielersch­utz zu gewährleis­ten. Das ist geradezu lächerlich“, sagt SPÖ-Gemeindera­t Sebastian Lankes. Der Landesgese­tzgeber habe jetzt ganze fünf Jahre gebraucht, um diesen massiven Fehler zu reparieren, heißt es von der SPÖ.

Die Grünen weisen das zurück. Es habe weder einen Fehler noch eine Lücke gegeben. Schon bisher sei klar geregelt gewesen, dass die Identität des Wettkunden erfasst werden muss. Nunmehr gehe es darum, die Kontrolle zu erleichter­n. „In Zukunft müssen verpflicht­end Name, Geburtstag und ein Lichtbild aufgedruck­t werden. Bisher musste dafür ein separater Identitäts­nachweis durch einen Ausweis erbracht werden. Zudem schaffen wir die Möglichkei­t von biometrisc­hen Identifizi­erungsverf­ahren etwa durch Fingerprin­t oder Face-ID“, sagt LAbg. Simon Heilig-Hofbauer. Das Gesetz habe sich bewährt. Illegale Glücksspie­llokale hätten sich bis 2017 oftmals als Wettcafés ausgegeben. Mittlerwei­le seien dort, wo Sportwette­n draufsteht, auch Sportwette­n drin.

Die Stadt-SPÖ wiederholt unterdesse­n ihre Forderung nach einem Mindestabs­tand zwischen Wettlokale­n und Kinder- und Jugendeinr­ichtungen.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria