Aufstand der Hundebesitzer wegen erhöhter Hundesteuer
BAD HOFGASTEIN. Nach einer Anhebung der Hundesteuer kam es im Pongauer Kurort zu massiven Protesten, die in einer Unterschriftenaktion gipfelten. Die Initiatorin wollte sich auf SN-Anfrage nicht äußern. Zirka 70 Personen haben das Papier unterfertigt, wie Vizebürgermeisterin Katharina Monuth (ÖVP) sagt. Insgesamt sind rund 240 Hunde im Ort registriert.
75 Euro verlangt Bad Hofgastein für das Jahr 2023 an Hundesteuer. Die im Ortszentrum lebenden Hundebesitzer hatten bereits in der Vergangenheit dieselbe Summe vorgeschrieben bekommen, jene aus den anderen Ortsteilen lediglich 45 Euro. Diese historisch gewachsene, aber nicht faire Verteilung habe man korrigieren wollen, sagt Monuth. Dass nach der einstimmig beschlossenen Angleichung auf den höheren Wert die Wogen derart hochgehen würden, sei nicht absehbar gewesen. Ein Körberlgeld würde sich die Gemeinde nicht verdienen, sagt die Vizebürgermeisterin.
„Den Einnahmen stehen auch steigende Ausgaben gegenüber, etwa für kompostierbare Hundesackerl.“Unter dem Strich bleibe von der Hundesteuer – die eigentlich eine Abgabe ist – sicher nichts übrig.
Für das aktuelle Jahr sei der Zug abgefahren, die 75 Euro seien zu bezahlen. Was die Zukunft betreffe, bestehe Gesprächsbereitschaft.
„Wir werden uns mit den Anführerinnen der Unterschriftenaktionen zusammensetzen, bevor wir die Gebühren für das nächste Jahr festlegen.“Die Gemeindepolitik nehme das Thema ernst, es sei aber auch nicht im Sinne des Erfinders, wenn Nicht-Hundebesitzer durch die Tiere verursachte steigende Kosten abdecken müssten, sagt Monuth.
Ein lückenloser Vergleich, wie viel die Salzburger Gemeinden an Hundesteuer einheben, ist nur schwer möglich, da es keine Aufstellung gibt. Eine Stichprobe zeigt, dass Hofgastein im Spitzenfeld liegen dürfte. Die Pongauer Städte St. Johann und Bischofshofen verlangen 25 bzw. 48 Euro jährlich, in der Stadt Salzburg werden 50 Euro fällig.