Ein Gärtner war Halleins erster Trainer
SN: Therese Johaug, die norwegische Seriensiegerin, hat ihre Karriere beendet.
Wie wird sich dadurch der Damen-Langlauf verändern? Massenstartbewerbe werden ab sofort wieder spannend. (lacht) Ich war überrascht, dass sie so plötzlich aufhört. Gleichzeitig bin ich sehr gespannt, denn die Rennen werden künftig wieder mehr von Taktik geprägt sein. Eine Attacke bei Kilometer eins und einen anschließenden SoloLauf bis ins Ziel wird es so nicht mehr geben. Und vielleicht rücken die Medaillen ja auch ein kleines Stück näher.
SN: Was hat es eigentlich mit dem Schaf „Peking“auf sich? Das Schaf wurde auf dem Hof meines Onkels Sepp in Rattenberg in der Steiermark geboren, am 5. Februar. Genau an jenem Tag, an dem ich im Skiathlon zu Olympiabronze gelaufen bin. Er hat es mir nach meiner Rückkehr aus Peking geschenkt.
Zur Person
Er ist zwar in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existent, gehört aber zu den heimischen Fußballpionieren: der Halleiner Sportklub. In diesen Tagen jährt sich sein 100. Geburtstag. Treibende Kraft für die Gründung in Salzburgs zweitgrößter Stadt war der SparkassenAngestellte Haimo Rumpler, der während seiner Studienzeit in Graz Bekanntschaft mit dem „runden Leder“gemacht hatte. Der Klub wurde aus der Taufe gehoben und fand in Henry Davies, dem Generaldirektor der Zellulose (später u. a. Borregaard, heute AustroCel) einen großzügigen Mäzen. Er ließ auf dem Holzlagerplatz Umkleidekabinen errichten und es konnte dort gespielt werden. Woher aber die Utensilien nehmen? Auch hier half Davies, er besorgte Tornetze, Dressen, Bälle und das Wichtigste, die „Packeln“– und er engagierte aus Linz einen Trainer namens Kitzmüller (der spätere Torhüter Helmut von LASK und
VOEST stammt aus dieser Familie) und stellte ihn als Gärtner in der Fabrik ein.
Und so konnte es losgehen. Am 21. Mai 1922 probte man gegen Itzling und eine Woche später fand das erste bedeutende Match auf Halleiner Boden statt. Die Begeisterung der Bevölkerung war groß, man leistete sich den Eintrittspreis von 100 Kronen. Gegner war der Garnisons-Sportklub aus der Landeshauptstadt, der als 2:1-Sieger vom Platz ging. Gespielt wurde auf einem Platz am Griesrechen, auf dem wenige Tage später von unbekannten Tätern die Tore demoliert wurden und ein Schaden von
10.000 Kronen entstand.
Ein Auf und Ab zeigt die weitere Geschichte des Halleiner SK. Als Klub mit Spielern aus Arbeiterkreisen schloss er sich für ein paar Jahre dem VAFÖ an, kehrte dann als Halleiner AC zum „alten“Verband SFV zurück, hatte plötzlich Konkurrenz durch Vorwärts Hallein, in der Zeit der Arbeitslosigkeit fehlte es an allem, die Jugendlichen mussten statt Fußballschuhen die „Goiserer“schnüren. Dennoch gab es Erfolge, 1939 wurde der SAK als Landesmeister abgelöst. Nach 1945 gab es je sieben Jahre in der Tauernliga und in der Westliga, viele Platzprobleme, Geldsorgen und 2004 die Auflösung. Der Fusionsklub hieß danach FC Hallein 04 und spielt derzeit als UFC Hallein in der Salzburger Liga.
Die bekanntesten Halleiner Kicker wurden alle beim alten HSK groß: Kurz, Zambelli, Reischmann, Heidenthaler, Stadler oder Holztrattner. Bekannte Trainer waren Alfred Grün, Max Hausstätter und Werner Wegrostek.