EU-Kommission kappt die Prognose
Wirtschaftsleistung wächst nur um 2,7 Prozent, Inflation bleibt hoch.
Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft wegen des Kriegs in der Ukraine drastisch nach unten korrigiert. Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder wird heuer Jahr nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um 4 Prozent. Das geht aus der am Montag vorgelegten Frühjahrsprognose der Behörde hervor. Gleichzeitig geht die Kommission davon aus, dass die Inflationsrate noch länger hoch bleiben dürfte. In den Euro-Ländern werde sich die Teuerungsrate in diesem Jahr auf 6,1 Prozent fast verdoppeln.
Man habe unter dem schweren Einfluss der russischen Invasion in die Ukraine eine deutliche Korrektur vornehmen müssen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Dass es überhaupt positive Wachstumsraten gebe, sei vor allem wegen eines Polsters durch die Erholung von der Coronapandemie 2021 möglich.
Schon im Februar bei der Winterprognose und damit vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte die Kommission ihre Vorhersagen unter anderem wegen der hohen Energiepreise und der Omikron-Welle anpassen müssen. Der Krieg in der Ukraine und vor allem die weiterhin hohen Preise für Energie und andere Rohstoffe sorgten nun für weiteren Druck.
Dazu kämen kriegsbedingte Störungen der Lieferketten. Für kommendes Jahr geht die EU-Kommission von 2,3 Prozent Wachstum in der EU und im Euroraum aus. Im Februar waren noch 2,8 Prozent für die EU und 2,7 Prozent für die Länder im Euroraum erwartet worden.
Das Wirtschaftswachstum in Österreich werde heuer „weiter von aufgestautem Privatkonsum, der Belebung des Tourismus und des Dienstleistungssektors“getragen. Der russische Einmarsch sei jedoch ein „Gegenwind für die österreichische Exportindustrie“, die hohen Preise würden die Kaufkraft unter Druck setzen. Das erhöhe „die Unsicherheit der wirtschaftlichen Aussichten“. Für 2023 erwartet die EUKommission ein BIP-Plus in Österreich von 1,9 Prozent.
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