Mit „viel Spaß“und dem 14. Debütanten
Nach einem aus Sicht des österreichischen Teams starken Auftaktwochenende samt einem überraschenden Punktgewinn gegen die USA gab es für die Auswahl bei der laufenden Eishockey-WM in Tampere den ersten von nur drei Ruhetagen. Bereits am heutigen Dienstag geht es gegen Tschechien (15.20, live auf ORF Sport +) weiter, am Mittwoch folgt schon die Partie gegen Norwegen.
Nach der starken Leistung gegen die USA herrschte Montag natürlich eine ausgelassene Stimmung im Team. „Schade, dass wir das Spiel gegen die USA nicht gewonnen haben, aber wir nehmen viel positive Energie mit“, meinte etwa der erst 18-jährige Marco Kasper, der mit einem perfekten Zuspiel auf Benjamin Nissner für die 1:0-Führung im Powerplay gesorgt hatte. „Das ist verdammt geil, das macht richtig viel Spaß“, meinte auch Lukas Haudum. Spaß und Selbstvertrauen sollen auch gegen die Tschechen dabei sein, gegen die es jedoch um eine ganze Klasse schwieriger werden wird. Die Tschechen werden erstmals von einem ausländischen Trainer – dem Finnen Kari Jalonen – betreut, der dem technisch brillanten Team auch eine kompakte finnische Defensivstruktur verpasst hat. „Vorn haben sie sich ihre Spielfreude behalten, hinten lassen sie keine Fehler zu“, meinte auch Salzburgs Peter Schneider, der am Sonntag in der Verlängerung gegen die USA die Stange getroffen hat. „Schade, vielleicht geht die Scheibe gegen die Tschechen hinein.“
Dennoch haben die starken Auftaktleistungen nichts an der Ausgangslage der Mannschaft geändert: Im letzten Spiel gegen Großbritannien muss ein Sieg her – aber reicht die Kraft bis dahin? Teamchef Roger Bader hat keine Zweifel daran. „Darum haben wir eine so lange und intensive Vorbereitungsphase absolviert. Jetzt sieht jeder, wozu dies gut war. Es ist aber auch schön zu sehen, wie schnell Spieler, wenn man an den richtigen Schrauben dreht, Fortschritte machen.“Er sei überhaupt überrascht, wie schnell die jungen Spieler auf dieses Niveau gekommen sind. Das gelte vor allem für die Verteidigung.
Denn gegen die USA standen 13 WM-Debütanten im heimischen Aufgebot, ab dem heutigen Dienstag sind es 14: Benjamin Baumgartner erlitt gegen die USA eine Knöchelverletzung, für ihn ist die WM zu Ende. Für ihn kommt nun Simeon Schwinger (Dornbirn) als 14. Debütant zum Einsatz.
Vorbei ist auch die NHL-Saison für Michael Raffl: Er unterlag mit Dallas im siebten Play-off-Spiel in der Verlängerung bei Calgary 2:3. Vielleicht war dies auch das letzte NHL-Spiel des Villachers, sein Vertrag läuft im Sommer aus und er hat schon zuvor laut über einen Abschied aus Nordamerika nachgedacht. Raffl wird auf jeden Fall nicht zum Team nachkommen, das stand schon zuvor fest.