Hotelmillionen kommen oft Investoren von
Ein Hotel, viele Besitzer. Die Skepsis gegenüber Investorenmodellen ist in den Tourismusorten groß. Man müsse nur richtig damit umgehen, sagen Befürworter.
SALZBURG. Ein Pongauer plant, ein traditionsreiches Hotel zu modernisieren. Dafür benötigt er einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Mittel sollen zum Großteil von privaten Investoren kommen. „Ich habe keine Alternative, alle Banken haben abgewinkt, weil wir hier nicht in Saalbach oder Leogang sind.“Da es in seinem Ort viele Gegner solcher Modelle gebe, will der Mann seinen Namen nicht genannt haben. Die Käufer erwerben einzelne Appartements, verzichten vertraglich auf ein Nutzungsrecht und sichern die Bereitstellung für die touristische Vermietung zu. Das übliche Prozedere in solchen Fällen. Gastgeber werden der Mann und seine Familie sein.
Ein Hotel, viele Eigentümer. Buy-to-let- oder Investorenmodelle haben im heimischen Tourismus längst Einzug gehalten. Für Banken sei es kaum noch möglich, große Neubauten allein zu finanzieren, sagt SparkasseGeneraldirektor Christoph Paulweber. Die Kosten seien viel höher als früher, das rechtliche Korsett enger. Ein Eigenmittelanteil von rund 20 Prozent sei bei einem Multimillionenprojekt meist nicht vorhanden. Es gebe auch gemischte Formen: Über den Verkauf einiger Einheiten würden die nötigen Eigenmittel für einen Kredit beschafft.
Unter privaten Investoren im In- und Ausland habe es gerade in der Pandemie einen Run auf Immobilien der alpenländischen Ferienhotellerie gegeben, konstatiert die Wirtschaftsberatung Prodinger. Renditen zwischen 4,5 und 6 Prozent seien realistisch, die Wertentwicklung der Hotelimmobilie komme dazu. Es sei aber enorm wichtig, sich über das touristische Konzept und den Betreiber genau zu informieren, sagt Prodinger-Geschäftsführer Marco Riederer. Nicht alle Projekte seien seriös und lukrativ.
Ob die aktuelle Entwicklung Bedrohung, Chance oder Notwendigkeit ist, darüber scheiden sich die Geister. Walter Veit, Hotelier in Obertauern, ist ein Gegner. „Wenn sich ein Projekt nicht rechnet und keine Bankfinanzierung bekommt, dann ist es ein Projekt, das es nicht braucht.“Den Trend zu immer mehr Appartements und Chalets sieht der Obmann des Hotelierverbands kritisch. Die Gefahr sei groß, dass sich nach einigen Jahren der Betreiber verabschiede und die meist sehr großen Häuser leer stünden oder als Ferienwohnsitze für die Eigentümer endeten. Gerade im Raum Zell am See gab es in der Vergangenheit viele solche Fälle. Auch SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger ist eine Gegnerin. Der Projektentwickler verdiene durch den Verkauf an die Investoren schon am Anfang. Der Betreiber höre dann oft schon nach wenigen Jahren auf. Spätestens wenn große Investitionen anstünden, werde es durch die aufgesplittete Besitzerstruktur kompliziert.
Derzeit gebe es vor allem in kleinen Gemeinden zahlreiche Projekte. „Alle Orte, die kein Vieroder Fünfsternehaus haben, sind besonders interessant.“Dollinger pocht auf ein Ende der Parifizierungen. „Wenn man das stattdessen wie bei einer Aktiengesellschaft macht, dann habe ich