Gebirgsdialoge: „I hoaz hiatz mit Tagskia!“
Die Frage, wie auch im nächsten Winter die Stube warm wird, macht kreativ.
Es war eine der netten kleinen Begegnungen im Kaffeehaus. Und das Ritual wie immer: „Sogga?“– „Jo, passt eh auf a Nachnd!“(Frei übersetzt: Wie geht es dir? Alles in Ordnung? – Na ja. Leider nicht ganz). Die Antwort klang ein bissl verzagt. Deshalb meine Frage: „Was ist passiert?“– Da kam: „Jo, da Installatär kimb ma nit daher!“Zur Erklärung: Der Bekannte will sein Heizsystem umstellen. Denn er ist ein ökologisch wacher Mensch. Und es treibt ihn, wie uns alle, die Frage um: Wie wird das im Herbst, wenn Strom und Öl noch teurer werden, das Gas rar und die Sache mit dem Boykott ernst? Deshalb erschien der Ernst der Feststellung „Da Installatär kimb ma nit daher! (Übersetzt: Mein Installateur ist terminmäßig säumig!) nachvollziehbar. Aber die Cremeschnitte, die er dazwischen aß, richtete ihn mental auf. Er lachte und sagte mit einem Hauch Staubzucker im Mundwinkel: „I hoaz hiatz nur mehr an Kåchiofn ei. Mit Tagskia. Die liegn eh an Woid ummadum.“Übersetzt: Den Energiehaushalt bei sich daheim ergänze und ersetze er mit Tannenzapfen. Der Begriff „Tagskia“leitet sich davon ab, weil Kinder früher Tannenzapfen gerne beim Spielen symbolisch als Kühe verwendeten.
Seine Folgerung: Tannenzapfen würden ohnehin in rauen Mengen in unseren Wäldern herumliegen. Damit versorge er sich künftig thermisch per Kachelofen.
Er war und ist halt ein Spaßvogel. Und es lag und liegt ihm fern, in den zu Keller gehen, um zu lachen. Was sollte er auch da drunten? Dort ist es in Zukunft womöglich richtig kalt. Kälter als gewohnt. Und wer bitte schön, will schon in einen kalten Keller eilen, um zu lachen? Eben!