Just der Erzrivale KAC entzauberte Salzburg
Erstmals seit Februar 2022 musste Salzburg in der Liga wieder eine Niederlage einstecken – beim 4:6 lief vieles nicht rund.
SALZBURG. Spätestens nach der Machtdemonstration am Freitag
gegen Pustertal fragten sich manche Salzburg-Fans, wer dieses Team heuer stoppen solle.
Voilà, keine 48 Stunden später gab es schon die Antwort: Der KAC schenkte Red Bull Salzburg
beim 6:4-Sieg im Volksgarten mehr Tore ein, als der amtierende Meister in den ersten fünf Saisonspielen hinnehmen musste. Salzburg-Trainer Matt McIlvane
gefiel zumindest der Kampfgeist. „Wenn es so früh 0:2 steht, kann es auch ein ganz übles Resultat
werden. Aber wir haben Charakter gezeigt und sind immer wieder zurückgekommen.“
Schlechter als dieses Spiel kann keine Partie beginnen: Dominique Heinrich und Ty Loney
wurden doch nicht wie erhofft fit und nach 138 Sekunden stand es schon 0:2. Erst nahm Lukas
Haudums Handgelenkschuss eine
kuriose Flugbahn, dann war Keeper David Kickert beim 0:2 (neuerlich durch Haudum) komplett die Sicht
verstellt – erst 120 Minuten kein Gegentor, dann in kürzester Zeit gleich zwei. Und als unmittelbar nach dem Anspiel auch noch Peter Schneider nach Check benommen
vom Eis musste, da schien schweres Ungemach aufzuziehen.
Salzburg brauchte auch lange, um sich von dem Schock zu erholen. Kaum im Spiel, schwächte man sich zu Beginn des zweiten Drittels durch zwei Strafen selbst. Lucas
Lessio, der sich über das ganze Spiel eine Privatfehde mit Salzburgs Tyler Lewington geliefert hat, stellte auf 3:1. Danach wankte Salzburg bedrohlich, der KAC war bissig, hinten kompakt und vorne brandgefährlich. In dieser Phase war es Keeper David Kickert zu verdanken, dass es keine weiteren Gegentore gab.
Die fielen dafür auf der anderen Seite: Ali Wukovits hämmerte im
Powerplay die Scheibe in die Kreuzecke, dann nahm Youngster Lucas Thaler KAC-Routinier Paul Postma den Puck ab und
traf nach Solo sehenswert zum 3:3 (37.). Zu dem Zeitpunkt war schon mächtig Feuer im Spiel,
wobei Tyler Lewington und Dennis Robertson immer mit dabei
waren, wenn die Sportart Richtung Kampfsport gewechselt
wurde – was die Referees (wieder einmal Thomas Bernecker) erstaunlich großzügig tolerierten.
Das Schlussdrittel begann so wie Drittel eins: Lukas Haudum traf zum dritten Mal, dann griff auch der bis dato starke Kickert
daneben (47.) – fortan feierten schon die KAC-Fans. Doch Derbys zwischen Salzburg und den Rotjacken sind erst mit der Schlusssirene entschieden: Tim Harnisch traf zum 4:5 – Salzburgs drittes Powerplay-Tor. Den Schlusspunkt setzte aber der
KAC in das leere Salzburg-Tor.