Salzburger Nachrichten

Just der Erzrivale KAC entzaubert­e Salzburg

Erstmals seit Februar 2022 musste Salzburg in der Liga wieder eine Niederlage einstecken – beim 4:6 lief vieles nicht rund.

- MICHAEL SMEJKAL

SALZBURG. Spätestens nach der Machtdemon­stration am Freitag

gegen Pustertal fragten sich manche Salzburg-Fans, wer dieses Team heuer stoppen solle.

Voilà, keine 48 Stunden später gab es schon die Antwort: Der KAC schenkte Red Bull Salzburg

beim 6:4-Sieg im Volksgarte­n mehr Tore ein, als der amtierende Meister in den ersten fünf Saisonspie­len hinnehmen musste. Salzburg-Trainer Matt McIlvane

gefiel zumindest der Kampfgeist. „Wenn es so früh 0:2 steht, kann es auch ein ganz übles Resultat

werden. Aber wir haben Charakter gezeigt und sind immer wieder zurückgeko­mmen.“

Schlechter als dieses Spiel kann keine Partie beginnen: Dominique Heinrich und Ty Loney

wurden doch nicht wie erhofft fit und nach 138 Sekunden stand es schon 0:2. Erst nahm Lukas

Haudums Handgelenk­schuss eine

kuriose Flugbahn, dann war Keeper David Kickert beim 0:2 (neuerlich durch Haudum) komplett die Sicht

verstellt – erst 120 Minuten kein Gegentor, dann in kürzester Zeit gleich zwei. Und als unmittelba­r nach dem Anspiel auch noch Peter Schneider nach Check benommen

vom Eis musste, da schien schweres Ungemach aufzuziehe­n.

Salzburg brauchte auch lange, um sich von dem Schock zu erholen. Kaum im Spiel, schwächte man sich zu Beginn des zweiten Drittels durch zwei Strafen selbst. Lucas

Lessio, der sich über das ganze Spiel eine Privatfehd­e mit Salzburgs Tyler Lewington geliefert hat, stellte auf 3:1. Danach wankte Salzburg bedrohlich, der KAC war bissig, hinten kompakt und vorne brandgefäh­rlich. In dieser Phase war es Keeper David Kickert zu verdanken, dass es keine weiteren Gegentore gab.

Die fielen dafür auf der anderen Seite: Ali Wukovits hämmerte im

Powerplay die Scheibe in die Kreuzecke, dann nahm Youngster Lucas Thaler KAC-Routinier Paul Postma den Puck ab und

traf nach Solo sehenswert zum 3:3 (37.). Zu dem Zeitpunkt war schon mächtig Feuer im Spiel,

wobei Tyler Lewington und Dennis Robertson immer mit dabei

waren, wenn die Sportart Richtung Kampfsport gewechselt

wurde – was die Referees (wieder einmal Thomas Bernecker) erstaunlic­h großzügig tolerierte­n.

Das Schlussdri­ttel begann so wie Drittel eins: Lukas Haudum traf zum dritten Mal, dann griff auch der bis dato starke Kickert

daneben (47.) – fortan feierten schon die KAC-Fans. Doch Derbys zwischen Salzburg und den Rotjacken sind erst mit der Schlusssir­ene entschiede­n: Tim Harnisch traf zum 4:5 – Salzburgs drittes Powerplay-Tor. Den Schlusspun­kt setzte aber der

KAC in das leere Salzburg-Tor.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Die Torsperre ist gebrochen: David Kickert musste sich gleich sechs Mal geschlagen geben.

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