Pérez triumphiert trotz Strafe
Der 32-jährige Mexikaner setzte mit seinem Erfolg in Singapur die Siegesserie von Red Bull in der Formel 1 fort. Das Endergebnis stand aber erst knapp drei Stunden nach dem Rennende fest.
SALZBURG, SINGAPUR. Die Siegesserie von Max Verstappen in der Formel 1 ist vorbei. Nach fünf Siegen in Folge musste sich der Red-Bull-Pilot
beim Großen Preis von Singapur am Sonntag, der aufgrund heftiger Regenfälle mit rund einer Stunde Verspätung gestartet wurde, mit dem siebten Platz begnügen. Die Entscheidung in der WM ist somit vertagt und fällt frühestens beim Großen Preis von Japan in Suzuka am
kommenden Wochenende. Ausschlaggebend für das schwache Resultat im Nachtrennen auf dem Stadtkurs war neben einem verpatzten Start und übermotivierten Überholmanöver ein Fauxpas der Red-Bull-Mannschaft im Qualifying. Verstappen wäre eigentlich zwei Mal Bestzeit gefahren, brach aber zunächst auf Anraten der Box seine Runde ab, ehe ihm im letzten Umlauf beinahe der Sprit ausgegangen wäre. Ein weiterer Abbruch der Runde und der achte Startplatz waren die Folge.
Den Sieg in einem Rennen, das von (virtuellen) Safety-Car-Phasen wegen mehrerer Zwischenfälle geprägt war und nach zwei Stunden
beendet wurde, sicherte sich Sergio Pérez. Der Red-Bull-Pilot überholte
beim Start Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der von der Pole Position aus gestartet war. Danach kontrollierte der 32-jährige Mexikaner das Rennen und überquerte die Ziellinie souverän als Erster. Ob Pérez aber auch wirklich der Sieger beim Großen Preis von Singapur ist, war
bei der offiziellen Siegerehrung noch nicht klar. Denn gegen den Mexikaner wurde wegen zwei Vergehen während zwei Safety-CarPhasen ermittelt. Pérez habe mehr als zehn Wagenlängen Abstand zum Safety Car gelassen. Das ist laut Reglement nicht erlaubt. „Ich bin
völlig fertig, das war ein sehr hartes Rennen. Mir ist kein Fehler bewusst“, sagte Pérez im Interview direkt nach dem Rennende. Um 23.55 Uhr Ortszeit musste Pérez mit einem Teamoffiziellen bei den Rennkommissaren vorsprechen. Das Urteil
stand erst knapp drei Stunden
nach Rennende um 1.50 Uhr Ortszeit fest: Pérez kassierte für das erste Vergehen eine Verwarnung, für das zweite eine Fünf-SekundenStrafe und behält damit den Sieg.
Dass die Fans vor Ort am Tag des Rennens aber nicht wussten, wer offizieller Sieger ist, kann nicht im Sinne des Sports sein.
Die beiden Ferrari-Piloten Leclerc und Carlos Sainz komplettierten das Podest. „Nach dem schlechten Start war es schwierig“, sagte Leclerc, der zumindest theoretisch die Chance auf den Titel durch den zweiten Platz noch am Leben hält. Sainz meinte, dass er auf der nassen Strecke nie richtig in den Rhythmus
gekommen sei. Damit war der 28jährige Spanier aber nicht alleine. Immer wieder hatten auch Topfahrer wie Verstappen oder Lewis Hamilton, der nur Neunter wurde, Probleme, ihre Boliden auf der Strecke zu halten. Am Ende des Rennens kamen nur 14 Piloten ins Ziel.