Salzburger Nachrichten

Die Zahl der Impfungen steigt

Das Coronaviru­s zirkuliert wieder verstärkt in Österreich. Um sich besser zu schützen, lassen sich wieder deutlich mehr Bürgerinne­n und Bürger immunisier­en.

-

WIEN. Mit der steigenden Zahl der Personen, die sich mit Corona infiziert haben, steigt auch die Zahl der

Personen an, die sich gegen Covid19 impfen lassen. So gab es am vergangene­n Freitag 24.000 Impfungen an einem Tag. Vergleichb­are Zahlen gab es zuletzt im Zeitraum Februar dieses Jahres, heißt es aus dem Gesundheit­sministeri­um.

Auch in den Tagen zuvor waren die Impfzahlen angestiege­n. Gründe dafür gibt es nach Ansicht des Gesundheit­sministeri­ums mehrere. Einerseits die neu ausgericht­ete Impfkampag­ne der Bundesregi­erung, die mehr Menschen zum Impfen animiert, anderersei­ts die Empfehlung­en des Nationalen Impfgremiu­ms, das nun auch für unter 60Jährige eine Auffrischu­ngsimpfung empfohlen hat. Auch dass die neuen, an das mutierte Coronaviru­s angepasste­n Impfstoffe, zur Verfügung stehen, dürfte eine Rolle gespielt haben. Dazu komme noch, dass viele Menschen jetzt, da sich das Leben mehr in den Innenräume­n abspiele, wieder ein stärkeres Bewusstsei­n für die Corona-Ansteckung­sgefahr entwickelt hätten und sich besser schützen wollten.

Bei der steigenden Zahl an Impfungen handelt es sich vor allem um

Auffrischu­ngsimpfung­en. Egal mit welchem Impfstoff das passiert, es erneuert den Schutz vor schweren

Krankheits­verläufen. Wer den neuen, an das aktuelle Virus angepasste­n Impfstoff erhält, ist zudem

bis zu zwölf Wochen auch gut gegen eine Infektion geschützt. Derzeit

verfügen etwa 58 Prozent der Österreich­erinnen und Österreich­er über eine ansprechen­de Immunisier­ung

gegen die Infektions­krankheit.

Am Montag meldete das Gesundheit­sministeri­um jedenfalls etwas mehr als 8000 Neuinfekti­onen. Allerdings dürfte die Dunkelziff­er sehr groß sein, weil inzwischen

deutlich weniger getestet wird als

früher. So sind in den Schulen derzeit keine verpflicht­enden Tests vorgesehen. Die Folge: Das

Virus kann sich leichter in der Bevölkerun­g verbreiten.

Die neue Coronawell­e macht sich langsam auch in den Krankenhäu­sern bemerkbar. Die Auslastung auf den Normalstat­ionen stieg um 184 auf 1626 Patientinn­en und Patienten. Die Zahl der Personen, die auf einer der Intensivst­ationen liegen, stieg um drei (71 Patienten insgesamt).

Die meisten Infektione­n gibt es derzeit in Oberösterr­eich, gefolgt von Tirol und Salzburg. Die

wenigsten Neuinfekti­onen gibt es im Burgenland.

Aber nicht nur die neue Coronawell­e steht den Österreich­erinnen und Österreich­ern bevor. Nach zwei Wintern ohne Grippewell­e könnte die Influenza durch die reduzierte­n Corona-Schutzmaßn­ahmen ein größeres Comeback liefern. Davon geht Virologin Monika Redlberger-Fritz aus.

Sie rät auch zu einer Grippeimpf­ung. Selbst wenn die jährliche Immunisier­ung eine Ansteckung nicht immer verhindert, so erkranken Geimpfte meist

milder und kürzer, erleiden seltener Komplikati­onen und müssen nicht so oft im Krankenhau­s

behandelt werden.

 ?? BILD: SN/SIBERIAN ART - STOCK.ADOBE.COM ?? Es wird wieder mehr geimpft.
BILD: SN/SIBERIAN ART - STOCK.ADOBE.COM Es wird wieder mehr geimpft.

Newspapers in German

Newspapers from Austria