Er „rettete“der SPÖ den Zweier im Wahlergebnis
Andreas Babler sieht seine Politik weit links der Mitte durch den Vorzugsstimmenerfolg bestätigt.
O-Ton Andreas Babler 2012: „Die Sozialdemokratie ist ideologisch und demokratiepolitisch in einer Sackgasse angelangt. Man sollte diese Situation realisieren, um dann schleunigst ein Stück zurückzusetzen und möglicherweise nach links abzubiegen.“
O-Ton Babler 2015: „Die SPÖ gleicht einem Schiff, das völlig orientierungslos umhertreibt, ohne Steuermann, und so dringend einen Kurswechsel braucht.“
O-Ton Babler vom Wahlabend: „Keine Superleistung, um es höflich zu sagen – jetzt Tabula rasa.“
Der Traiskirchner Bürgermeister
Andreas Babler gilt seit vielen Jahren abwechselnd als „Parteirebell“, „Tsipras von Traiskirchen“und „Genosse Rampensau“und ist als rote Dauer-Zukunftshoffnung vielleicht etwas in die Jahre gekommen. Mit seiner Vorzugsstimmenkampagne hat er aber nun erneut für Aufsehen, für klare SPÖ-Zugewinne und 3500 Vorzugsstimmen zumindest in seiner Heimatgemeinde gesorgt. Das landesweite Vorzugsstimmenergebnis stand zu Redaktionsschluss noch aus.
Die Aussage seines zumindest am Wahlabend Noch-Landesparteichefs Franz Schnabl („Wir gewinnen gemeinsam, wir verlieren gemeinsam – dementsprechend gibt es überhaupt keine persönlichen Konsequenzen“) dürfte Babler jedenfalls nicht wirklich teilen. „Ich habe sicherlich dazu beigetragen, dass wir jetzt den Zweier vorne stehen haben, das lässt sich jetzt schon abschätzen“, freute sich Babler trotz der Klatsche für die Landespartei über das Faktum, „dass die Sozialdemokratie auch gewinnen kann – mit einer klaren Politik“.
Trotz nur 16 Tagen Kampagne und gerade 18 Plakatständern für den Vorzugsstimmenwahlkampf von Platz 35 der SPÖ-Landesliste sei es gelungen, eine „gewisse Bewegung“zu schaffen. Zuletzt hatte Babler in den SN eine Reideologisierung seiner Partei sowie ein stetes Begreifen der Politik aus der „Perspektive von unten“gefordert und sich für mehr Humanismus in der Asylpolitik ausgesprochen.
Auf die Frage der SN, ob die SPÖ tatsächlich Obmanndebatten auf allen Ebenen, im Land und im Bund, brauche, antwortete Babler am Montag: „Nein, aber wir klären heute mal die Frage, wie es in Niederösterreich weitergeht.“