Fall Neko regt Frankreich auf
Kater von Zug überfahren. Besitzerin konnte Abfahrt nicht verhindern.
Die Entrüstung über den Fall des von einem Zug überfahrenen Katers in Paris flaut nicht ab. Auch Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat sich nun zu Wort gemeldet. Er sei schockiert über die Art und Weise, wie die französische Bahngesellschaft SNCF die schreckliche Angelegenheit gehandhabt habe. Die Untersuchungen würden zeigen, wer dafür strafrechtlich verantwortlich sei, erklärte der Minister dem französischen Fernsehsender BFMTV am Freitag.
Der Kater Neko war seinen beiden Besitzerinnen am 2. Jänner auf dem Bahnhof Montparnasse aus einer Tragetasche entwischt und unter einem Zug verschwunden. Trotz langer Verhandlungen mit dem Personal konnten die Besitzerinnen die Abfahrt des Zuges nicht verhindern. Das Tier wurde bei der Abfahrt des Zuges überfahren und war nach Angaben der Besitzerinnen sofort tot.
Wegen „schwerer Misshandlung und Grausamkeit, die zum Tod eines Tieres geführt hat“, hat die Tierschutzorganisation 30 Millionen Freunde zwischenzeitlich gegen die SNCF geklagt. Sollte es zum Prozess kommen, könnten eine Geldstrafe von bis zu 75.000 Euro und eine fünfjährige Haftstrafe verhängt werden. Wie die Tageszeitung „Le Parisien“schrieb, bedauere die SNCF den tragischen Vorfall und erklärte, sie habe die Katze nicht retten können, da wegen der Gefahr eines Stromschlags das Betreten der Gleise verboten sei.
Minister Darmanin will mit Schulungen für Polizisten gegen Tierquälerei kämpfen, wie er auf Twitter mitteilte. Tiere seien fühlende Wesen, die Schutz verdienten. „Die Gewalttaten, die sie manchmal erleiden, sind unerträglich. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, die Mittel zur Bekämpfung dieser Gewalt zu verstärken, die die Franzosen nicht mehr akzeptieren.“