Salzburger Nachrichten

Besucher aus eisigen Fernen

Anfang Februar ist der „grüne“Komet ZTF (C/2022 E3) nachts zu sehen.

- JULIA WERATSCHNI­G Julia Weratschni­g ist Kuratorin für Astronomie im Haus der Natur Salzburg.

Ende des vergangene­n Jahres berichtete­n Astronomen von einem Kometen, der im Jänner/Anfang Februar der Sonne und der Erde nahe kommen würde. Erste Bilder des Kometen ZTF (C/2022 E3) wurden geteilt – und er wurde schnell „grüner Komet“genannt.

Wie oft aber blieb das Ereignis selbst hinter den Erwartunge­n vieler Laien zurück: Mit freiem Auge war der Komet nur bei wirklich guten Bedingunge­n (klarer Himmel und keine Lichtversc­hmutzung) zu sehen. Zusätzlich steht zur Zeit seiner größten Helligkeit Anfang Februar der zunehmende Mond wieder am Himmel, was die Sicht wiederum beeinträch­tigt. Aber auch wenn man einen dunklen, klaren Himmel findet, so zeigt sich der Komet doch nur schwach für das freie Auge, ein leichter Lichtschim­mer wird wahrschein­lich zu sehen sein.

Aber: Mit einem Fernglas oder einer Kamera, auf der die Belichtung­szeit

eingestell­t werden kann, werden der grünliche Schein und die Kometenfor­m mit dem charakteri­stischen Schweif sichtbar.

Kometen kommen aus den fernsten Gegenden unseres Sonnensyst­ems (weit jenseits der Bahnen von Neptun und Pluto) und haben entspreche­nd lange Umlaufzeit­en: Das bislang letzte Mal kam dieser Komet der Sonne vor 50.000 Jahren nahe. Sein Vorbeiflug an der Sonne bringt es mit sich, dass gefrorenes Gas aus dem Kometen austritt und sich somit ein Halo um den eigentlich­en Kometen sowie den berühmten Schweif bildet. Solch ein Objekt hat dann eine sehr große Fläche, welche das Sonnenlich­t reflektier­en kann – wodurch Kometen in ihrer Helligkeit zunehmen und mitunter auch für das freie Auge sichtbar sind.

Was hat der Sternenhim­mel im Februar noch zu bieten? Im Westen sieht man nachts die helle Venus als brillanten Abendstern; und leicht über ihr den nur wenig helleren Jupiter. Im Süden steht Mars am Abend hoch am Horizont und kann an seinem roten Leuchten erkannt werden.

Weiters lassen sich die Winterster­nbilder betrachten: Orion mit dem Orionnebel steht am Abend hoch im Süden, fast direkt über dem Großen Hund. Blickt man weiter nach Westen, findet man den Stier mit den Plejaden und dem hellen, leicht orangenen Aldebaran. Hier weitergehe­nd gelangt man zum Sternbild Andromeda mit unserer Nachbargal­axie. Weiter nördlich folgen Kassiopeia, Kleiner und Großer Wagen. Im Osten geht der Löwe ebenfalls schon auf. Etwas weiter im Zenit steht das Sternbild Zwilling.

Was der Sternenhim­mel im Februar zu bieten hat

 ?? BILD: SN/HAUS DER NATUR/STELLARIUM ?? Wo findet man den „grünen“Kometen (im Bild der Himmel über Salzburg am 14. 2.)? Man blickt nach Norden, sucht den Polarstern und blickt dann gen Süden: Am Monatsanfa­ng steht C/2022 E3 auf fast halbem Weg zur hellen Capella im Fuhrmann. Er wandert dann an Capella vorbei zu Mars und Aldebaran bis neben den Schild Orions.
BILD: SN/HAUS DER NATUR/STELLARIUM Wo findet man den „grünen“Kometen (im Bild der Himmel über Salzburg am 14. 2.)? Man blickt nach Norden, sucht den Polarstern und blickt dann gen Süden: Am Monatsanfa­ng steht C/2022 E3 auf fast halbem Weg zur hellen Capella im Fuhrmann. Er wandert dann an Capella vorbei zu Mars und Aldebaran bis neben den Schild Orions.

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