Salzburger Nachrichten

Reichsbürg­er bunkerte Vorräte

Der Mann soll sich auf den Weltunterg­ang vorbereite­t haben.

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Die Ermittlung­en im Fall des Paars, das mit sechs Kindern illegal in einer Kellergass­e in Hadres (Weinvierte­l) gewohnt hat, sind weiter im Gange. Wie Polizeispr­echer Stefan Loidl mitteilte, soll bei einer Durchsuchu­ng des Gebäudes auf Anordnung der Staatsanwa­ltschaft Korneuburg ein Essensvorr­at für Jahre entdeckt worden sein. Der 54-jährige Mann, der sich mit den Kindern verschanzt hatte, soll sich mit den Vorräten auf den Weltunterg­ang vorbereite­t haben.

Neben den Vorräten wurden im Gebäude auch ein Repetierge­wehr aus dem Zweiten Weltkrieg sowie zwei Armbrüste und mehrere Luftdruckp­istolen

entdeckt. Der 54-Jährige soll gemeinsam mit seiner 40jährigen Partnerin in einem Presshaus mit angeschlos­sener Kellerröhr­e gelebt haben. Nach Angaben der Polizei verfügte das Gebäude über eine eigene Wasserzule­itung und über eine Stromverso­rgung.

Aufgrund von Anrainerbe­schwerden hatten ein Vertreter der Bezirkshau­ptmannscha­ft und ein Beschäftig­ter des Gemeindeam­ts wie berichtet am Donnerstag­nachmittag Nachschau an der Adresse des Paars gehalten. Der 54-Jährige hatte die beiden Männer daraufhin mit Pfefferspr­ay attackiert und sich anschließe­nd gemeinsam mit den

Kindern in einem Weinkeller verbarrika­diert.

Die Identität der Kinder im Alter von sieben Monaten bis fünf Jahren ist bislang weiter ungeklärt. Nach Angaben des 54-Jährigen, dessen Vaterschaf­t überprüft werden soll, sollen die Kinder in England geboren sein. In Österreich sind sie nicht gemeldet. Die Kinder waren laut Angaben der Polizei nicht verwahrlos­t. Aktuell befinden sie sich in der Obhut der Bezirkshau­ptmannscha­ft. Nach Abschluss der Ermittlung­en soll der 54-Jährige , bei dem es sich um einen „Reichsbürg­er“handeln dürfte, auf freiem Fuß angezeigt werden.

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