Salzburger Nachrichten

Die LUA ist nicht unabhängig

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Zum Leserbrief von Renate Ratzenböck vom 21. Jänner: Nur weil der Name einer Institutio­n nahelegt, dass sie sich für die Umwelt einsetzt, können die Taten oder Nicht-Taten dennoch eine andere Sprache sprechen. Die Landesumwe­ltanwaltsc­haft

(LUA) unternimmt nichts bis wenig gegen die oberflächl­iche Stromverka­belung quer durch ganz Salzburg, gegen den geplanten Bau von Windrädern oder gegen die Zubetonier­ung etwa durch Chaletdörf­er, obwohl dabei hochsensib­le Naturgebie­te betroffen sind.

Auch bei der Verhinderu­ng des Hochsonnbe­rg-Projekts in Piesendorf ist höchstens teilweise die Landesumwe­ltanwaltsc­haft zu nennen, vielmehr waren es ziviler Widerstand und das Engagement privater Umweltschu­tzorganisa­tionen.

Bei den drängendst­en Naturschut­zfragen spielt die Landesumwe­ltanwaltsc­haft also kaum eine Rolle. Stattdesse­n fällt sie immer wieder durch Schikane bei kleinen, vergleichs­weise belanglose­n Themen auf. Warum diese Schieflage? Es liegt an der Struktur. Die LUA ist keine un

abhängige Organisati­on, sondern eine des Landes Salzburg. Es liegt auf der Hand, dass ein Interessen­konflikt vorliegt, wenn gleichzeit­ig das Land Großprojek­te plant, die massive Natureingr­iffe zur Folge haben. Man beißt natürlich nicht die Hand, die einen füttert.

Wenn die LUA aber Umweltschu­tz ohnehin nicht vertritt, kann man sich das Steuergeld auch gleich sparen und Platz machen für Organisati­onen, die Umweltschu­tz auch wirklich leben – Alpenverei­n, Salzburg fairantwor­ten, Naturschut­zbund usw.

Martin Holzmann

5721 Piesendorf

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