ÖSV ortet beim FIS-Deal „nicht optimale Optik“
Die unklare Rolle von FIS-Präsident und Head-Mehrheitsaktionär Johan Eliasch beim Ausrüstungsvertrag zwischen dem Weltverband und dem Sportartikelkonzern dürfte das angespannte Verhältnis zwischen der FIS und dem ÖSV sowie anderen großen Skinationen zusätzlich belasten. „Die Optik ist für unser Empfinden zumindest nicht optimal“, teilte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer den SN mit.
Kritiker sehen sich in ihrer Sichtweise bestätigt, dass die Doppelfunktion des Milliardärs wegen eines – aus der Sicht der Kritiker möglichen – Interessenkonflikts unvereinbar sei. Anlass dazu geben insgesamt 350 HeadBekleidungskollektionen, mit denen die FIS-Mitarbeiter im Herbst 2022 ausgerüstet wurden. Für insgesamt 1360 Einzelteile wurden dem Weltverband 243.850 Euro in Rechnung gestellt.
Ein marktüblicher Preis? „Wir haben für die Veranstaltung am Kulm ähnliche Stückzahlen angefragt und dabei wesentlich günstigere Angebote erhalten“, erklärt Scherer, schränkt aber ein, dass man Bekleidung nicht 1:1 vergleichen könne. Dass die FIS über alle Sparten hinweg mit Head nun nur einen Ausrüster hat, passt für Scherer in die schiefe Optik. „In den nationalen Verbänden ist es eine durchwegs gängige Praxis, dass man unterschiedliche Bekleidungspartner hat“, sagt Scherer. Die FIS betont hingegen, alle Vorgänge rund um die Bekleidung seien ordnungsgemäß abgelaufen.
Die mögliche Rolle von FIS-Präsident Eliasch im Bekleidungsdeal ist jedenfalls im Vermarktungsstreit Wasser auf den Mühlen des ÖSV. Hintergrund ist die von Eliasch angedachte Zentralvermarktung durch den Weltverband.