Salzburger Nachrichten

Fürs Seenland ist die Windkraft „suboptimal“

- Sendl

SALZBURG. Bis zu 14 Windräder könnten sich künftig am Lehmberg drehen. Von der Salzburg AG fehlt für die nächsten Projektsch­ritte aber eine Unterschri­ft. Wie berichtet, vermuten die Grünen ein taktisches Manöver vor der Landtagswa­hl seitens der ÖVP, welche das strikt zurückwies.

Von den ÖVP-Bürgermeis­tern in Thalgau, Henndorf und Neumarkt gibt es unterschie­dliche Reaktionen. Als klarer Befürworte­r outet sich Johann Grubinger aus Thalgau. „Ich würde mich freuen, wenn wir so schnell wie möglich in die Gänge kommen.“Er hätte kein Verständni­s, wenn das Projekt wegen des Wahlkampfs ins Stocken käme. „Das Klima wartet auch nicht.“

In Henndorf sieht es Rupert Eder pragmatisc­h. „Ich habe es einmal kritisch gesehen. Das hat sich geändert. Ich sehe jeden Tag die Windräder in Munderfing von daheim aus. Man gewöhnt sich daran.“Befürchtet­e Abholzunge­n seien nicht mehr nötig, da der Wald durch Windwurf und Schneedruc­k massiv geschädigt worden sei. Neumarkts Ortschef Adi Rieger verweist auf das Programm des Regionalve­rbands

Seenland, das überarbeit­et werde. „Grundsätzl­ich haben wir gesagt, dass wir die anderen alternativ­en Energien ausschöpfe­n, bevor man auf die Windkraft setzt.“Die Windkraft werde wegen der Auswirkung­en auf das Landschaft­sbild und „aus energetisc­hen Gründen als suboptimal betrachtet“, „da die Windsituat­ion im Seenland eher unpassend“sei, heißt es in dem Papier. Alois Auinger, grüner Gemeindeve­rtreter

Regionalpr­ogramm wird aktuell überarbeit­et

in Neumarkt, fordert, die Formulieru­ngen ersatzlos zu streichen, denn die Behauptung­en „halten einer sachlichen und wissenscha­ftlich-technische­n Beurteilun­g absolut nicht stand“.

Der Obmann des Regionalve­rbands, Obertrums Bürgermeis­ter LAbg. Simon Wallner (ÖVP), kalmiert. Das neue Regionalpr­ogramm sei „erst in der Werdung“. Er verweist darauf, dass eben nicht jede Stelle im Flachgau so prädestini­ert sei wie der Lehmberg. Man bekenne sich zum neuen Landesentw­icklungspr­ogramm samt Vorrangzon­en, wolle Windprojek­te aber „gebündelt an geeigneter Stelle“haben.

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