„Bauen und Wohnen“-Messe lockt mit Energiesparen und Sanieren
SALZBURG. Die Dachziegel mit integrierten Photovoltaikpaneelen haben es Benedikt Binder-Krieglstein, Vorsitzender der Geschäftsführung von Reed Exhibitions, angetan. Nicht einfach eine PV-Anlage – gleich ein ganzes Dach dient als Kraftwerk, um selbst zum Stromproduzenten zu werden. Der Messestand des Dachziegelproduzenten stellt ein Sinnbild für das Konzept der Messe für Bauen und Wohnen dar. Für den Messeveranstalter
Reed Exhibitions sollen nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause wieder bessere Zeiten Einzug halten: „Diese Messe hat keinen großen Anteil am Gesamtumsatz“, sagt BinderKrieglstein. Dennoch sei man erfreut, dass nach der Pandemie wieder Besucherinnen und Besucher in die Hallen strömen würden.
Wie herausfordernd die Jahre waren, zeigt die Bilanz des Messeveranstalters: Negativ fiel der Betriebserfolg der Reed Messe Salzburg GmbH im Jahr 2021 aus: Ein Minus von 1,3 Millionen Euro findet sich im Jahresabschluss. 2020 waren es minus 2,5 Millionen.
Erträge aus Beteiligungen am internationalen Messeveranstalter führten trotzdem zu einem positiven Finanzerfolg. „Im Jahr 2022 liegen wir schon wieder bei 70 Prozent der Umsätze von 2019“, sagt Binder-Krieglstein. 23 Millionen Umsatz wurden damals erzielt. Im Vergleich: 2021 waren es 7,3 Millionen.
Von einem Strömen der Ausstellerinnen und Aussteller auf die Messe Bauen + Wohnen kann noch keine Rede sein. Waren es vor Corona noch 450, sind es in diesem Jahr 250 Unternehmen, Behörden und Organisationen, die sich im Messezentrum präsentieren. „Vielen Unternehmen fehlt das Personal, um auf die Messe zu kommen“, merkt Binder-Krieglstein an. Halbiert habe sich auch die Ausstellungsfläche.
Dennoch: Von Donnerstag bis Sonntag werden rund 20.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. „Der Vorverkauf läuft sehr gut.“Die Messe sei stets ein
Spiegel für die Branche und man habe sich dem Wandel nicht entzogen. Nicht mehr das Bauen stehe im Vordergrund, nun seien es die Themen Sanieren, Energiesparen und Stromproduktion.
Vertreten ist auch die Energieberatung des Landes Salzburg auf der Messe. „Wir rechnen mit einem großen Andrang und sind mit permanent 15 Personen am Stand“, sagt Georg Thor, Leiter der Energieberatung. Viel Aufklärungsbedarf gebe es vor allem bei den Fördermodellen für Photovoltaikanlagen. Aufgrund der stark steigenden Energiekosten würden vermehrt auch Energiespartipps angefragt – die bis hin zu großen Dämmungsvorhaben gehen können. Aber auch Behörden wie das Baurechtsamt sowie die Bau- und Feuerpolizei der Stadt Salzburg werden auf der Messe vertreten sein.
Ein Sonderthema stellt die Blackout-Vorsorge dar. „In der Messehalle 10 wird es eine Blackout-Sonderschau geben inklusive Vorträgen rund um das Thema und praktischen Tipps“, sagt Barbara Riedl, Produktmanagerin der Messe .
Auch Wohntrends fließen in das Programm mit ein. Die Halle 1 verwandelt sich in einen Wohnund Einrichtungsschauraum.
„Unternehmen fehlt Personal, um auszustellen.“B. Binder-Krieglstein, Reed Exhibitions (Bild: SN/RIEBLER)