Zimmerreisen in die Sichtbarkeit
SALZBURG. „Sichtbarkeit“ist ein Wort, das Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums, gern verwendet, wenn es um ein breites Angebot seiner Häuser für das Publikum geht. Und es ist, so viel wurde bei der Jahrespressekonferenz des Museums am Donnerstag schnell klar, nicht mehr allein die Sichtbarkeit in den analogen, gewohnten Ausstellungsräumen.
Das Salzburg Museum steigert seine Sichtbarkeit auch virtuell. „Digitale Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen werden für die Zukunft des Museums von großer Bedeutung sein“, sagt Hochleitner. Aufgenommen wurde man im Förderungsprogramm „Museum. Digital“des Landes, das im Jahr 2021 ins Leben gerufen wurde. In der digitalen Strategie spielen Sammlung, Inventarisierung, Forschung und Kooperationen eine wichtige Rolle. Es entsteht derzeit ein Projekt auf Basis der Digitalisierung des Nachlasses von Architekt Gerhard Garstenauer in Kooperation mit der Universität Salzburg und der Initiative
Architektur. Doch es geht auch darum, den Userinnen und Usern an ihren Computern daheim Neues zu bieten. „Wir arbeiten etwa auch an 3D-Scans von ausgewählten Objekten, die man dann daheim ausdrucken kann“, sagt Nadja Al-Masri-Gutternig vom Salzburg Museum.
Diese Arbeit an der Digitalisierung schlägt sich auch im Interesse der Besucher nieder. Die 2019 etablierte „Sammlung online“, die mit Jahresende 2022 rund 184.000 Objekte umfasste, wurde
Eine letzte Schau im Panorama Museum
2022 von 22.024 Gästen mit insgesamt 257.843 Zugriffen besucht. Im Jahr davor waren es 14.046 Gäste (136.161 Zugriffe).
Die analoge Besucherzahl in allen Häusern nähert sich wieder dem Vor-Corona-Niveau. 2022 wurden insgesamt 723.216 Gäste gezählt, berichtete Hochleitner am Donnerstag. Das sind rund 80 Prozent jenes Wertes, der im letzten Jahr vor der Pandemie erreicht wurde.
Heuer wird in der größten Schau dem Barockbaumeister Bernhard Fischer von Erlach zu dessen 300. Todestag gedacht. Eine „Wunderkammer“im Spielzeugmuseum, die als „begehbares Wimmelbild“(Leiterin Karin Rachbauer-Lehenauer) gestaltet wird, gibt es auch. Ein Blick auf das Thema Wasser passiert im Volkskundemuseum und es gibt eine „Zimmerreise“(Kurator Peter Husty) durch die Welt im Panorama Museum mit den Kosmoramen von Hubert Sattler.
Diese Schau wird – nach derzeitigem Plan – die letzte Ausstellung
an dem Standort sein, bevor das Sattlerpanorama ins künftige „Zentrum Welterbe“in den Mirabellgarten übersiedeln soll und das Panorama Museum verschwindet, um Platz für das „Belvedere Salzburg“zu machen. Bei diesem Großprojekt gehe es „in der ersten Jahreshälfte insbesondere um die Einreichplanung und eine Kostenermittlung“, sagte Hochleitner. Veranschlagt für das Projekt sind 31 Millionen Euro – jedenfalls bevor Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Baupreise steigen und die Inflation galoppieren ließen.