Gefälschte Medikamente beschlagnahmt
In Österreich wurden bei Europol-Aktion 255.100 Pillen, 10.750 Ampullen und 140.400 Packungen illegaler Antibiotika entdeckt.
Ein Schönheitschirurg aus Salzburg behandelt eine Frau mit einem gefälschten Diabetesmedikament, damit sie abnimmt. Die Frau muss daraufhin mit erheblichen Gesundheitsproblemen ins Krankenhaus gebracht werden. Das ist nur ein aktueller Fall, der die Gefahr von gefälschten Arzneimitteln aufzeigt. Europaweit kämpft die Polizei gegen den illegalen Handel mit gefälschten Medikamenten. Zuletzt mit der Operation Shield IV, die von April bis Oktober 2023 dauerte und an der 30 Länder teilnahmen. In Österreich wurden dabei gefälschte Anabolika (255.100 Pillen, 10.750 Ampullen und 140.400 Packungen), Drogenersatzstoffe (rund 2600 Packungen) und Potenzmittel (rund 37.860) sichergestellt.
Europaweit beschlagnahmten die Gesetzeshüter Arzneimittel im Wert von 64 Millionen Euro. Die weitere Bilanz: 296 Personen wurden verhaftet, vier illegale Labore aufgedeckt und 92 Websites abgeschaltet, 636.000 Packungen
illegaler Arzneimittel, 69 Tonnen Pulver und Rohmaterial, mehr als 11.500 Liter Arzneimittelwirkstoffe, etwa 121.500 Fläschchen und Ampullen sowie über zwölf Millionen Tabletten wurden sichergestellt.
Angesichts der Gefahren, die von gefälschten Medikamenten für die Bevölkerung ausgehen, betont der Generalsekretär des Verbandes der pharmazeutischen Industrie, Alexander Herzog, die Bedeutung dieser Aktion. „Die sichergestellten Waren zeigen, dass der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln und anderen Präparaten nach wie vor floriert“, sagt er. Gefälschte Arzneimittel können die Gesundheit und mitunter sogar das Leben von Patientinnen und Patienten gefährden, da sie keiner Qualitätskontrolle unterliegen und in der Regel von den Originalpräparaten abweichende Mengen der Wirkstoffe enthalten. Wem seine Gesundheit am Herzen liege, der sollte Medikamente ausschließlich in den Apotheken oder bei zertifizierten Online-Apotheken beziehen.