Die Sanierung verseuchter Böden dauert noch viele Jahre
In Österreich gibt es nach aktuellem Stand noch fast 100 sogenannte Altlasten, die noch nicht saniert sind – das sind Flächen, die einst durch Umweltgifte wie Schwermetalle oder gefährliche Kohlenwasserstoffverbindungen verseucht wurden und durch Wasserspülungen oder Ausbaggern erst gereinigt werden müssen, bevor sie wieder genutzt werden können. Per 1. Jänner laufen Sanierungen auf 57 Flächen. In knapp 200 Fällen wurde das in den vergangenen 35 Jahren bewältigt, zeigen aktuelle Daten des Umweltbundesamts (UBA).
Seit dem Inkrafttreten des Altlastensanierungsgesetzes 1989 werden Österreichs dunkle Umweltflecken minutiös dokumentiert und behandelt. Per 1. Jänner 2024 sind laut UBA 62.452 Altstandorte (Fabriken, Tankstellen, Putzereien usw.) sowie 8670 Deponien bekannt. Bundesweit werden aktuell noch 1361 Verdachtsflächen ausgewiesen. Stefan
Weihs, Leiter der Altlastenabteilung im UBA, sagt: „Wir beurteilen jährlich 100 bis 150 Standorte. Derzeit laufen an rund 1000 Standorten Untersuchungen.“
Die Sanierung verseuchter Flächen wird durch Beiträge von Unternehmen finanziert. Die Altlastenbeiträge betragen pro angefangene Tonne für das Deponieren bzw. Verbrennen acht bis 87 Euro. 60 Millionen Euro fließen so pro Jahr in den Fördertopf, aus dem Sanierungen bis zu 95 Prozent durch die öffentliche Hand gefördert werden.
Ein Beispiel eines aktuellen Sanierungsfalls ist eine ehemalige „Accumulatorenfabrik“in Hirschwang in der niederösterreichischen Gemeinde Reichenau an der Rax. Nach der Schließung 1920 übernahmen Papiererzeuger den Standort. Seit 2020 steht das Areal, das am Fluss Schwarza liegt, großteils zum Verkauf. Die Sanierung dürfte mehrere Millionen Euro kosten.