Woher wir wissen, wann Ostern ist
Der Sternenhimmel im März bringt Antworten zu oft gestellten Fragen.
Ostersonntag ist einer jener Feiertage im Kalender, deren Daten nicht festgelegt sind. Aber freilich ist das Datum nicht komplett beliebig gewählt – und wie so oft bei solchen Dingen spielt die Astronomie eine große Rolle. Zu berücksichtigen ist, dass in vielen Kulturen das Jahr mit einem Mondkalender eingeteilt war. Da dieser aber mit dem Sonnenjahr nicht übereinstimmt, sind Mond- und Sonnenkalender verschieden. So ist zum Beispiel auch der islamische Kalender ein Mondkalender, dessen zwölf Mondmonate eine Jahreslänge von 354 oder 355 Tagen ergeben. Islamische Feiertage wandern deshalb auch und finden jedes Jahr zu einem anderen Datum statt.
Das Osterdatum folgt einem Lunisolarkalender: Einerseits orientiert es sich am Mond, andererseits ist es an eine Jahreszeit gebunden. Ostern findet – vereinfacht gesagt – am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond statt. Dabei gibt es aber einige Unterschiede in der Berechnung zu tatsächlichen astronomischen Gegebenheiten: Der astronomische Frühlingsbeginn findet zur Tagundnachtgleiche statt, also wenn die Sonne direkt über dem Äquator steht. Dies kann zwischen dem 19. und 22. März passieren. Für die Bestimmung des Osterdatums wird aber angenommen, dass der Frühlingsbeginn immer auf den 21. März fällt. Ebenfalls wird nicht der tatsächliche Mondzyklus, sondern ein mathematisch berechneter Zyklus
zurate gezogen. Dies führt zu einem Osterdatum, welches zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen kann. 2024 fällt Ostern auf den 31. März.
Aufmerksame Leserinnen und Leser können sich also ungefähr ausrechnen, wann der März-Vollmond stattfindet: In der Woche vor Ostern sollte dies der Fall sein. Tatsächlich beginnt der Monat März mit einem abnehmenden Mond, welcher am 3. März im letzten Drittel steht. Am 10. März ist Neumond – und am 25. März, also sechs Tage vor Ostern, ist der erste Vollmond im Frühling zu sehen.
Am 20. März, dem astronomischen Frühlingsbeginn in diesem Jahr, geht die Sonne um 6.10 Uhr auf, steht um 12.15 Uhr am höchsten und geht um 18.21 Uhr unter.
Am Abendhimmel kann man im März Merkur finden: Er steht nach Sonnenuntergang am westlichen Horizont. Nach Saturn verabschiedet sich dafür nun auch Jupiter vom Abendhimmel, der zwar noch am Himmel steht, aber bereits vor Mitternacht untergeht. Das Gleiche gilt für Uranus, der ganz in der Nähe von Jupiter zu finden ist. Erst in der Morgendämmerung kann man nun nach Mars und Venus Ausschau halten, welche kurz vor Sonnenaufgang über den Horizont wandern. Der März ist auch die letzte Möglichkeit, um Venus am Morgenhimmel zu sehen, sie wandert dann zu nahe an die Sonne. Erst im Herbst wird Venus an unseren Himmel zurückkehren – dann aber am Abend.
Auch der Jupiter verabschiedet sich