Turnier in Russland kostet Profivertrag
Unterhauskicker Ajdin Islamovic wurde in Deutschland die Spielerlaubnis als E-Sportler entzogen.
Sportlich waren die „Future Games“in Kasan für den Flachgauer E-Sport-Profi Ajdin Islamovic kein Erfolg. Der 25-Jährige, der abseits der virtuellen Welt in der Salzburger Liga für Straßwalchen kickt, schied mit seinem international besetzten Team früh aus. Beim mit 1,2 Mill. US-Dollar dotierten Fußballturnier duellierten sich die Athleten auf dem virtuellen und auf dem realen Spielfeld. Islamovic ist für dieses Format als mehrmaliger österreichischer Meister mit der FIFA-Spielkonsole und begabter Unterhauskicker prädestiniert.
Die zweiwöchige Reise zum Turnier nach Russland könnte ihm aber einen Karriereknick bescheren. Denn die Sache hat einen Haken: Russland ist seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit EU-Sanktionen belegt. Das Großereignis mit 2000 Sportlern in Kasan ist nicht unpolitisch, hat es doch der russische Präsident Wladimir Putin am 21. Februar eröffnet. Islamovic machte als einziger Österreicher mit. Sein Arbeitgeber Greuther Fürth, für den er in der deutschen VirtualBundesliga spielte, hatte dies untersagt. Der Vertrag wurde aufgelöst. Auf einen Antrag des Vereins wurde Islamovic vor wenigen Tagen gar die Spielerlaubnis in Deutschland entzogen.
„Ich war mir der Konsequenzen bewusst und bereue die Teilnahme an diesem coolen Event nicht. Ich habe aus rein sportlicher und überhaupt nicht aus politischer Sicht gehandelt. Es war ein einmaliges Erlebnis“, sagte der Salzburger den SN einen Tag vor der Rückkehr am Montag.
In Straßwalchen drohen Islamovic keine disziplinären Konsequenzen. Sportchef Markus Chudoba sagte aber: „Wer mehr als zwei Wochen der Vorbereitung verpasst, kann halt vorerst nicht mit einem Stammplatz rechnen.“