Nur eine „Mauer“kann das Austria-Stadion retten
Es liegen viele Ideen zur Zukunft der Sportanlage in Maxglan am Tisch. Zwischen der Stadt Salzburg und Bauträgern herrscht Uneinigkeit. Mieter Austria Salzburg bangt nicht nur um die 2. Liga.
SALZBURG. Austria Salzburg hat in den vergangenen Jahren immer wieder Steine aus dem Weg geräumt. Bei einem Problem stand der Vorstand des Fußballvereins aber immer wieder an: der leidigen Stadionthematik. Die Heimstätte könnte bei der anvisierten Rückkehr in die 2. Liga nun zum Stolperstein werden.
Weil ohne Einigung mit jenen drei Bauträgern, die ab 2027 in unmittelbarer Nachbarschaft auf den ehemaligen Stieglgründen Wohnungen errichten wollen, die Fantribüne und das Flutlicht abgerissen werden müssen, hängt der Traum vom Aufstieg in den Profifußball am seidenen Faden. „Ohne Maxglan als Heimstätte werden wir in der Regionalliga bleiben. Für die 2. Liga brauchen wir das Flutlicht und die Fantribüne“, erklärt Austria-Obmann David Rettenbacher, der ein dauerhaftes Ausweichen in ein anderes Stadion für ausgeschlossen hält. Steyr wurde im Lizenzierungsverfahren bei der Bundesliga als alternative Spielstätte angegeben. „Dass wir alle Heimpartien in Oberösterreich austragen, ist aber keine Option.“
Lösungsvorschläge, um eine Zukunft in Maxglan zu sichern, fehlen nicht. „Wenn die Lärmund Lichtbelastung mit einer Lärmschutzwand gedämmt wird, dann können das Flutlicht und die Fantribüne stehen bleiben. Das haben wir immer gesagt. Leider kann uns die Stadt Salzburg keine Garantie geben, dass diese Mauer auch tatsächlich gebaut werden darf“, erklärt Philipp Radlegger, Geschäftsführer der Wohnbau-Genossenschaft Bergland. Er und seine Partner haben bei der Bauverhandlung zur unbefristeten Bewilligung am Donnerstag ihre Einwände vorgebracht. Dass die Bauträger die Sportanlage wohl komplett schließen wollten, wie Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Freitag in den Raum stellte, dementiert
Radlegger: „Auf keinen Fall. Wir wollen nur keinen Profifußball, wenn der Lärm- und Lichtschutz nicht gewährleistet sind.“
Preuner und die Austria-Verantwortlichen demonstrierten am Freitag Einigkeit in Sachen Maxglan. Der scheidende Stadtchef brachte einen Erdwall als Alternative zur neun Meter hohen Lärmschutzwand ins Spiel. Austria-Präsident
Claus Salzmann denkt auch an eine mobile Vorrichtung, die bei Heimspielen die Anrainer schützen solle. „Eine Mauer ist nur die achtbeste von neun Ideen. Ich könnte mir eine mobile Vorrichtung sehr gut vorstellen, wir werden diesen Vorschlag genau prüfen. Es wäre auf jeden Fall eine innovative Lösung“, erläutert Salzmann.
Mehrere Techniker und auch Radlegger sind in beiden Fällen skeptisch. In zwei Wochen kommt es zu einem weiteren Treffen. Preuner betont, dass bei einer etwaigen gerichtlichen Auseinandersetzung ein Jahr verstreichen könne. „Das wollen wir nicht. Und das können auch die Bauträger nicht wollen. Wir werden eine Lösung finden.“
Der ÖVP-Politiker bekräftigte zudem neuerlich sein Nein zu einem Stadionneubau am Messegelände. Die Austria hat ein neues Stadion noch nicht abgeschrieben. „Es gibt immer einen Plan B. Fürs Erste wären wir aber froh, in Maxglan spielen zu können.“
Mit einem positiven Lizenzentscheid in erster Instanz rechnet die Austria nicht. Am 11. April gibt die Bundesliga die Entscheidungen bekannt. Danach bleiben acht Tage Zeit, um einen Einspruch einzulegen. „Es wird sicher ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir haben in den vergangenen Jahren schon sehr viel geschafft und bleiben auch jetzt optimistisch“, sagt Rettenbacher. „Und sollte es nicht klappen, dann bleiben wir in der Regionalliga.“
Austria plant eine „innovative Lösung“