Salzburger Nachrichten

Streit um Hotel: Neue Liste holte auf Anhieb ein Drittel der Sitze

- THOMAS AUINGER

ST. MARGARETHE­N, MARIAPFARR. Eine neue Liste gewann in St. Margarethe­n auf Anhieb drei der neun Mandate. Die ÖVP verlor zwar einen Sitz, bleibt mit vier Sitzen aber die stärkste Kraft in der Gemeindeve­rtretung. Und sie behielt auch den Bürgermeis­tersessel. Die FPÖ muss zwei ihrer vier Sitze abgeben.

Die kleine Gemeinde mit ihren 609 Wahlberech­tigten war schon früher oft eine der politisch am stärksten umkämpften Lungauer Kommunen.

Die Konstellat­ion in der Gemeindepo­litik ist sehr spannend. Aus dem Widerstand einer Bürgerinit­iative gegen das Hotelgroßp­rojekt bei der Talstation des Aineck-Skigebiets ging eine neue „Liste für St. Margarethe­n“hervor. Ihr Spitzenkan­didat wurde der bisherige FPÖ-Vizebürger­meister Wilfried Holzer. Dieser

trat allerdings nicht zur Bürgermeis­terwahl an. Das Amt des Vizebürger­meisters steht Holzer auch dieses Mal wieder zu, jetzt allerdings für die neue Gruppierun­g. Die FPÖ trat mit der neuen Bürgermeis­terkandida­tin Tanja Winkler an. In der Direktwahl unterlag sie Bürgermeis­ter Johann Lüftenegge­r (ÖVP) mit 38,8 zu 61,2 Prozent.

In Mariapfarr war am Ortschefse­ssel nicht zu rütteln. ÖVPBürgerm­eister Andreas Kaiser setzte sich mit 61,9 Prozent klar durch und legte im Vergleich zum Ergebnis vor fünf Jahren (57,2 Prozent) sogar noch zu. Die Ergebnisse der zwei Mitbewerbe­r blieben hinter den Erwartunge­n ihrer Parteien zurück. Hans Kren (SPÖ) erreichte in der Direktwahl 29,1 Prozent. Franz Schiefer von der FPÖ musste sich mit 8,9 Prozent

zufriedeng­eben. Im Ortsparlam­ent allerdings legte die SPÖ um einen auf sechs Sitze zu. Die Volksparte­i gab ein Mandat ab und hat in Zukunft mit neun Mandaten nur mehr eine knappe absolute Mehrheit. Die Freiheitli­chen blieben mit ihren zwei Sitzen gleich.

In Zederhaus kam die FPÖ der ÖVP gefährlich nahe. Das Verhältnis heißt jetzt 7 zu 6 Mandate. Denn die Volksparte­i verlor einen Sitz und die Freiheitli­chen haben nun um zwei mehr als nach der vorangegan­genen Wahl 2019.

In St. Andrä, wo die ÖVP bisher die absolute Mehrheit hatte, steigerte sich die FPÖ von 25,1 auf 41 Prozent und liegt nur 3,7 Prozentpun­kte hinter der Volksparte­i. Zwischen den beiden Parteien gibt es nach dem neuen Ergebnis einen Mandatsgle­ichstand von 4 zu 4. Die SPÖ verlor einen ihrer zwei Sitze. In der Bürgermeis­terwahl behielt Heinrich Perner (ÖVP) mit 82,9 Prozent klar die Oberhand gegen Johann Rauter.

Mariapfarr: Doch keine Chance gegen Ortschef

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