Streit um Hotel: Neue Liste holte auf Anhieb ein Drittel der Sitze
ST. MARGARETHEN, MARIAPFARR. Eine neue Liste gewann in St. Margarethen auf Anhieb drei der neun Mandate. Die ÖVP verlor zwar einen Sitz, bleibt mit vier Sitzen aber die stärkste Kraft in der Gemeindevertretung. Und sie behielt auch den Bürgermeistersessel. Die FPÖ muss zwei ihrer vier Sitze abgeben.
Die kleine Gemeinde mit ihren 609 Wahlberechtigten war schon früher oft eine der politisch am stärksten umkämpften Lungauer Kommunen.
Die Konstellation in der Gemeindepolitik ist sehr spannend. Aus dem Widerstand einer Bürgerinitiative gegen das Hotelgroßprojekt bei der Talstation des Aineck-Skigebiets ging eine neue „Liste für St. Margarethen“hervor. Ihr Spitzenkandidat wurde der bisherige FPÖ-Vizebürgermeister Wilfried Holzer. Dieser
trat allerdings nicht zur Bürgermeisterwahl an. Das Amt des Vizebürgermeisters steht Holzer auch dieses Mal wieder zu, jetzt allerdings für die neue Gruppierung. Die FPÖ trat mit der neuen Bürgermeisterkandidatin Tanja Winkler an. In der Direktwahl unterlag sie Bürgermeister Johann Lüftenegger (ÖVP) mit 38,8 zu 61,2 Prozent.
In Mariapfarr war am Ortschefsessel nicht zu rütteln. ÖVPBürgermeister Andreas Kaiser setzte sich mit 61,9 Prozent klar durch und legte im Vergleich zum Ergebnis vor fünf Jahren (57,2 Prozent) sogar noch zu. Die Ergebnisse der zwei Mitbewerber blieben hinter den Erwartungen ihrer Parteien zurück. Hans Kren (SPÖ) erreichte in der Direktwahl 29,1 Prozent. Franz Schiefer von der FPÖ musste sich mit 8,9 Prozent
zufriedengeben. Im Ortsparlament allerdings legte die SPÖ um einen auf sechs Sitze zu. Die Volkspartei gab ein Mandat ab und hat in Zukunft mit neun Mandaten nur mehr eine knappe absolute Mehrheit. Die Freiheitlichen blieben mit ihren zwei Sitzen gleich.
In Zederhaus kam die FPÖ der ÖVP gefährlich nahe. Das Verhältnis heißt jetzt 7 zu 6 Mandate. Denn die Volkspartei verlor einen Sitz und die Freiheitlichen haben nun um zwei mehr als nach der vorangegangenen Wahl 2019.
In St. Andrä, wo die ÖVP bisher die absolute Mehrheit hatte, steigerte sich die FPÖ von 25,1 auf 41 Prozent und liegt nur 3,7 Prozentpunkte hinter der Volkspartei. Zwischen den beiden Parteien gibt es nach dem neuen Ergebnis einen Mandatsgleichstand von 4 zu 4. Die SPÖ verlor einen ihrer zwei Sitze. In der Bürgermeisterwahl behielt Heinrich Perner (ÖVP) mit 82,9 Prozent klar die Oberhand gegen Johann Rauter.
Mariapfarr: Doch keine Chance gegen Ortschef