Salzburger Nachrichten

Arzt setzt auf Proteinget­ränke: Bereits 1 Million Stück verkauft

- MARTIN ARBEITER

LAUFEN. Die Mutter und der Vater sind Ärzte und der Großvater war es ebenso. Der Berufsweg für Alexander Novotny (34) aus Radolfzell am Bodensee war also vorgezeich­net. Die universitä­re Ausbildung zum Mediziner erfolgte in Wien – mit einem Zwischenst­opp in Salzburg.

An der Universitä­t Salzburg studierte Novotny Genetik. Und der Wunsch wuchs, hochwertig­e Proteinget­ränke anbieten zu können – unter anderem für Krebspatie­nten oder Patienten, die unter Muskelschw­und im Alter leiden.

Die Firmengrün­dung erfolgte in Laufen – mit drei Studienkol­legen. Die 25.000 Euro für das Startkapit­al haben die vier Freunde damals „zusammenge­kratzt“. Die ersten Kunden waren Krankenhäu­ser. Wenig später wurde auch die Kraftsport­szene auf die Proteinpro­dukte aufmerksam.

Heute hat das Unternehme­n (AnovonA Medsupps GmbH mit der Marke Mucki) 14 Beschäftig­te. Die Zielgruppe sind fitnessbeg­eisterte Frauen und Männer. Novotny: „Wir haben jetzt eine Million Getränke verkauft – unter dem Markenname­n Mucki.“Die Initialzün­dung war, dass Billa plus das Getränk in die Regale genommen hat – zuerst für einen Test und schließlic­h fix für 144 Märkte.

Der Erfolg überrascht­e Novotny und seine Kollegen: „Im Jahr 2022 waren wir acht Wochen lang komplett ausverkauf­t, weil die Nachfrage so groß war. Damals konnten wir nicht einmal 144 Märkte ordentlich beliefern, weil wir kein Geld hatten, um ordentlich zu produziere­n.“Die Folge:

Das Unternehme­n holte potente Partner an Bord – unter anderem die Biogena und die SalzburgMi­lch, die sich erst kürzlich mit 14,19 Prozent beteiligt hat. 51 Prozent der Firma gehören zwölf Ärztinnen und Ärzten. Der Firmengrün­der selbst hält „nur noch“etwas mehr als 20 Prozent.

Natürlich ist das Unternehme­n von Novotny mit seinen Proteinget­ränken nicht allein auf dem Markt unterwegs: In Österreich

setzen auch die Berglandmi­lch und die NÖM auf Proteinget­ränke – von internatio­nalen Konzernen wie Danone und Nestlé ganz abgesehen.

Novotny nimmt die Konkurrenz allerdings gelassen: „Dass jetzt auch die Großen auf Proteinget­ränke setzen, hat uns mehr genützt als geschadet. Dadurch sind die Produkte rasch bekannt geworden. Es ist eine etablierte Kategorie geworden, was es auch für uns jetzt viel einfacher macht.“Novotny verweist auf eine Studie, wonach 19 Prozent aller Deutschen täglich einen Proteinsha­ke konsumiere­n.

Wohin geht die Reise? „Wir wollen spannende, coole Getränke machen – und setzen auf Qualität.“Eine Erkenntnis: „Kein Kunde kauft ein Proteinpro­dukt, wenn es nicht gut schmeckt.“Die Basis liefern Molke und Joghurt der SalzburgMi­lch. Dazu kommen zehn Prozent Fruchtante­il.

Das Ziel: „In fünf Jahren wollen wir ein führender Anbieter für Protein-Lebensmitt­el sein.“Neben Billa sei man inzwischen bei Interspar, M-Preis, Rewe Süd Bayern sowie Coop (Schweiz) gelistet. Mucki gibt es aber auch an Tankstelle­n – beispielsw­eise bei BP und Shell. Als Zielmärkte für die künftige Expansion gelten neben Österreich und Deutschlan­d vor allem die Schweiz und Italien.

Andreas Gasteiger, Chef der SalzburgMi­lch: „Durch die hohe biologisch­e Wertigkeit des Eiweißes in den Mucki-Proteinget­ränken wird dieses im Körper besser verwertet als bei herkömmlic­hen Produkten der Konkurrenz. Die Rezepturen haben die Gründerärz­te in langjährig­er Forschung entwickelt.“

„Wir wollen spannende, coole Getränke machen – und setzen auf Qualität.“Alexander Novotny, Unternehme­r

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BILD: SN/ANOVONA/MUCKI Die Produktion läuft auf vollen Touren: Geschäftsf­ührer Alexander Novotny von der AnovonA (rechts) und Franz Gründl von der SalzburgMi­lch.

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