Salzburger Nachrichten

Das Klima und ich

- KLIMABLOG Gerhard Schwischei GERHARD.SCHWISCHEI@SN.AT

Unlängst bin ich beim Schmökern im Internet auf eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenscha­ften (ZHAW) gestoßen. Durch Eigenveran­twortung von Privatpers­onen seien realistisc­herweise rund 20 Prozent der erforderli­chen Reduktione­n der Treibhausg­as-Emissionen zu schaffen, heißt es darin. Höchstens. Je nach Standpunkt ist das jetzt nicht überwältig­end, aber umgekehrt auch nicht zu vernachläs­sigen.

Es ist natürlich einfacher, die Verantwort­ung auf die Politik abzuschieb­en und zu sagen, dass mein Beitrag den Klimawande­l auch nicht aufhalten wird. Genauso wie man sein schlechtes Gewissen schnell beruhigt, solange nicht die Chinesen oder Inder umdenken und immer neue Kohlekraft­werke bauen.

Ich gebe zu, ich schlafe manchmal auch besser mit dieser Denkweise ein. Aber dann beginnt man wieder konkret darüber nachzudenk­en, ob man nicht besser auf ein Elektroaut­o umsteigt oder Heizung und Energiever­sorgung auf nachhaltig­ere Beine stellt. Letztlich geht es fast immer ums Geld, Klimaschut­z muss man sich auch leisten können. Je lukrativer der Umstieg wird, umso leichter fällt die Entscheidu­ng dafür.

Womit wir wieder erfolgreic­h die Kurve zur Politik mit Förderunge­n, CO2-Steuern und sonstigen Lenkungsma­ßnahmen gekratzt hätten. Also der nächste Anlauf: Vielleicht hilft uns ja auch der Frühlingsb­eginn auf die Beine, persönlich mehr fürs Klima zu tun. Freizeitge­staltung muss nicht immer mit einer Autofahrt beginnen. Angesichts der Klimaverän­derung bin ich schon den ganzen Winter mit Rennrad und Mountainbi­ke unterwegs. Vorbildlic­h, bin ich geneigt selbstlobe­nd zu sagen, sieht man von meinem verstärkte­n Ausstoß von Kohlendiox­id durch intensiver­e Atmung beim Sport ab.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria