Das ÖFB-Team ist bereit für eine EM-Überraschung
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft muss sich in der aktuellen Verfassung auch vor den starken Gegnern bei der Europameisterschaft im Sommer nicht fürchten.
Die Bilanz unter ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ist beeindruckend. Seit der deutsche Fußball-Professor an der Seitenlinie steht, hat er nur fünf von 20 Spielen verloren und unter anderem die Topnationen Deutschland, Italien und Kroatien besiegt. Das spektakuläre 6:1 am Dienstag gegen den EM-Teilnehmer Türkei war der fünfte Sieg in Serie. Zuletzt verließ Österreich am 13. Oktober in der EM-Qualifikation gegen Belgien (2:3) das Feld als Verlierer.
Diese beeindruckenden Zahlen lassen die heimischen Fußballanhänger natürlich von einer erfolgreichen Europameisterschaft im Sommer in Deutschland träumen. Und mit den zuletzt gezeigten Leistungen müssen sich Michael Gregoritsch,
Konrad Laimer und Co. vor keinem Gegner verstecken.
Mit Frankreich, den Niederlanden und Polen wartet zwar eine schwere Gruppe, können die ÖFBKicker ihre Form bis Juni konservieren, dann ist aber viel möglich. Und eines ist klar: Österreich ist mit seiner aggressiven und geradlinigen Spielweise für keine Topnation ein Wunschgegner.
Ein großer Vorteil könnte sein, dass Rangnick seine Wunschelf bereits gefunden hat. Während andere Nationen rund drei Monate vor dem Turnierstart noch immer am Team herumbasteln, hat der ÖFBTeamchef genaue Vorstellungen und Kicker, die seine Vorgaben fast perfekt umsetzen. Alexander Schlager ist im Tor eine Bank und hat vor sich mit Stefan Posch, Kevin Danso, Philipp Lienhart, der bis zur EM wieder fit werden wird, und Maximilian Wöber eine zuverlässige Viererkette. Im Verbund kann die ÖFBDefensive derzeit sogar den Ausfall von Superstar und Abwehrchef David Alaba, der auch die EM verpassen wird, kompensieren.
Davor verfügt Rangnick über Spieler, die jeden Gegner zur Verzweiflung bringen können. Mit den ehemaligen Salzburg-Kickern Xaver Schlager, Nicolas Seiwald und Konrad Laimer hat Österreich ein Trio, das den von Rangnick forcierten Pressingfußball perfekt umsetzt. Diese „Mittelfeld-Monster“sorgten auch gegen die Türkei für wichtige Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte und waren damit an mehreren Treffern beteiligt.
Und auch die Offensive zeigt sich bereits seit einem längeren Zeitraum in Topform. Das beste Beispiel ist Michael Gregoritsch. Der Freiburg-Stürmer glänzte gegen die
Türken mit einem Hattrick und ist unter Rangnick wohl in der Form seines Lebens. Das beweist auch die Statistik. Neun seiner 15 Länderspieltore erzielte er unter dem Deutschen.
Hoffnung macht auch die Einstellung der Spieler. Sie zeigen sich nach Siegen nicht zufrieden, sondern wollen sich stetig verbessern. Gelingt bis Sommer noch einmal ein Leistungssprung, dann kann Österreich die große EM-Überraschung werden.