Ralf Rangnick graust vor dem EM-Kader
Die Stimmung im ÖFB-Team könnte nach den souveränen Testspielsiegen gegen die Slowakei (2:0) und die Türkei (6:1) nicht besser sein. Teamchef Ralf Rangnick zeigte sich vor allem von der herausragenden zweiten Halbzeit gegen die Türken begeistert: „Die zweite Halbzeit war annähernd perfekt, besser kannst du das nicht spielen. Vor allem gegen den Ball. Von den sechs Toren fielen vier nach Gegenpressing-Situationen, bei denen wir jedes Mal den Ball im letzten Drittel erobert haben. Es war schon eindrucksvoll, was wir über weite Strecken gegen den Ball gespielt haben.“
Das ÖFB-Team kommt nach dem höchsten Sieg seit viereinhalb Jahren erst am 29. Mai in Windischgarsten wieder zusammen. Rangnick ringt nach den zuletzt starken Auftritten mit sich, ob er überhaupt mehr als die 20 im EM-Kader vorgesehenen Feldspieler in die Vorbereitung mitnehmen soll. „Wovor es mir wirklich ein bisschen graust, ist, ganz ehrlich, wenn dann dort alle fit sind und wir womöglich 23 eingeladen haben, dann am 7. Juni zu sagen, ich habe keine Rose für euch. Das ist nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig.“
Die Kadergröße wurde nach der Corona-EM 2021 von der UEFA von 26 wieder auf 23 Mann reduziert – inklusive Torhütern. Der erste Lehrgang des Jahres mit dem Länderspieldoppel gegen die Slowakei und die Türkei habe ihm die Entscheidungen nicht leichter gemacht, sagte Rangnick. „Es haben einige Spieler schon sehr auf sich aufmerksam gemacht. Das wird keine einfache Aufgabe. Aber so ist es mir lieber, als wenn wir nicht so viel nachdenken müssten.“Neben den Leistungsträgern konnte vor allem Romano Schmid auf sich aufmerksam machen. Der Bremen-Legionär zeigte sich in beiden Länderspielen von seiner besten Seite und vergrößerte damit seine Chance auf einen Kaderplatz bei der Europameisterschaft.