Freud und Leid bei der Familie Gregoritsch
Michael Gregoritsch erzielte im ÖFB-Team drei Tore, sein Vater Werner sah schwachen Nachwuchs.
Am Ende des Tages konnte Unter-21-Teamchef Werner Gregoritsch am Dienstag doch lächeln und sich mit seinem Sohn Michael freuen. Nachdem Österreichs Nachwuchskicker in der EM-Qualifikation gegen Zypern über ein enttäuschendes 2:2 nicht hinausgekommen waren, rettete Michael Gregoritsch als Mann des Tages den Abend der Familie. Dem 29-jährigen Angreifer war mit drei Toren im Länderspiel gegen die Türkei ein genialer Auftritt gelungen.
Während Trainer Gregoritsch die schwache Leistung seiner Unter-21Kicker erklären musste, feierten die Fans Stürmer Gregoritsch im ErnstHappel-Stadion. Da zeigte sich auch der oft zurückhaltende Angreifer
des FC Freiburg gerührt. „Auch wenn die Arena im Prater oft nicht so gut dargestellt wird, aber im altehrwürdigen Happel einen Hattrick machen zu dürfen, dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn“, betonte der 51-fache Nationalspieler. Gregoritsch fährt jetzt als klarer Stürmer Nummer eins zur EM. Und der Torjäger verteilte auch viel Lob an die jüngeren Mitspieler, die immer wieder Vollgas geben und sich nie auf dem Erreichten ausruhen. „Ich glaube, das ist einfach diese Generation. Die ist damit aufgewachsen, dass sie sich immer verbessern wollen. Von dem leben wir im Nationalteam gerade, dass eben diese talentierte Generation so aufgewachsen ist“, erklärte Gregoritsch.
Seine Länderspieltore 13, 14 und 15 beendeten auch eine lange Durststrecke
im ÖFB-Team. Gregoritsch ist der erste Österreicher mit Triplepack seit René Aufhauser, der am 15. November 2006 beim 4:1 gegen Trinidad & Tobago ebenfalls drei Tore in einem Spiel erzielte. Trotz aller Begeisterung um ihn fand Gregoritsch auch mahnende Worte: „Wenn wir jetzt nach den zwei Siegen gegen die Slowakei und die Türkei in den Himmel gelobt werden, wird die Erwartungshaltung natürlich größer.“Der Steirer will aber nicht abheben. „Wir halten uns sehr bedeckt, was die EM betrifft, und wir wissen schon, dass wir gegen die Türkei das nötige Spielglück hatten“, sagte Gregoritsch, der allerdings auch klarstellte, als er davon erfuhr, dass Polen der dritte Gruppengegner bei der EM ist: „Wir haben das Können, sie zu schlagen.“Nicht nur sie.