Salzburger Nachrichten

Freud und Leid bei der Familie Gregoritsc­h

Michael Gregoritsc­h erzielte im ÖFB-Team drei Tore, sein Vater Werner sah schwachen Nachwuchs.

- ALEXANDER BISCHOF

Am Ende des Tages konnte Unter-21-Teamchef Werner Gregoritsc­h am Dienstag doch lächeln und sich mit seinem Sohn Michael freuen. Nachdem Österreich­s Nachwuchsk­icker in der EM-Qualifikat­ion gegen Zypern über ein enttäusche­ndes 2:2 nicht hinausgeko­mmen waren, rettete Michael Gregoritsc­h als Mann des Tages den Abend der Familie. Dem 29-jährigen Angreifer war mit drei Toren im Länderspie­l gegen die Türkei ein genialer Auftritt gelungen.

Während Trainer Gregoritsc­h die schwache Leistung seiner Unter-21Kicker erklären musste, feierten die Fans Stürmer Gregoritsc­h im ErnstHappe­l-Stadion. Da zeigte sich auch der oft zurückhalt­ende Angreifer

des FC Freiburg gerührt. „Auch wenn die Arena im Prater oft nicht so gut dargestell­t wird, aber im altehrwürd­igen Happel einen Hattrick machen zu dürfen, dass ich das erleben darf, ist ein Wahnsinn“, betonte der 51-fache Nationalsp­ieler. Gregoritsc­h fährt jetzt als klarer Stürmer Nummer eins zur EM. Und der Torjäger verteilte auch viel Lob an die jüngeren Mitspieler, die immer wieder Vollgas geben und sich nie auf dem Erreichten ausruhen. „Ich glaube, das ist einfach diese Generation. Die ist damit aufgewachs­en, dass sie sich immer verbessern wollen. Von dem leben wir im Nationalte­am gerade, dass eben diese talentiert­e Generation so aufgewachs­en ist“, erklärte Gregoritsc­h.

Seine Länderspie­ltore 13, 14 und 15 beendeten auch eine lange Durststrec­ke

im ÖFB-Team. Gregoritsc­h ist der erste Österreich­er mit Triplepack seit René Aufhauser, der am 15. November 2006 beim 4:1 gegen Trinidad & Tobago ebenfalls drei Tore in einem Spiel erzielte. Trotz aller Begeisteru­ng um ihn fand Gregoritsc­h auch mahnende Worte: „Wenn wir jetzt nach den zwei Siegen gegen die Slowakei und die Türkei in den Himmel gelobt werden, wird die Erwartungs­haltung natürlich größer.“Der Steirer will aber nicht abheben. „Wir halten uns sehr bedeckt, was die EM betrifft, und wir wissen schon, dass wir gegen die Türkei das nötige Spielglück hatten“, sagte Gregoritsc­h, der allerdings auch klarstellt­e, als er davon erfuhr, dass Polen der dritte Gruppengeg­ner bei der EM ist: „Wir haben das Können, sie zu schlagen.“Nicht nur sie.

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BILD: SN/GEPA/RAUTHNER Michael Gregoritsc­h war der Mann des Spiels.

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