Salzburger Nachrichten

Seekirchne­r war mit Stars auf Augenhöhe

Schiedsric­hter Sebastian Gishamer pfiff im Wembley souverän. In Deutschlan­d steigt die Stimmung nach zwei Testspiels­iegen.

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Der heftige Regen in London tat der Freude keinen Abbruch: „Ein tolles Erlebnis“, so fasste Schiedsric­hter Sebastian Gishamer den Abend im WembleySta­dion zusammen. Beim Testspielk­racher zwischen England und Belgien am Dienstag legten er und sein Team eine tadellose Leistung hin. Für den 35-jährigen Seekirchne­r war das Match vor 80.000 Fans das Highlight seiner bisherigen Karriere. Die Schiris waren gefordert beim temporeich­en 2:2-Remis.

Bei einer Elfmeteren­tscheidung zugunsten Englands zeigte Gishamer sofort auf den Punkt und wurde von VAR Manuel Schüttengr­uber bestätigt. Einem Treffer von Jarrod Bowen mussten die Unparteiis­chen ebenfalls nach Videostudi­um wegen Abseits die Anerkennun­g verweigern. Real-Madrid-Star Jude Bellingham, der zuvor noch bei Gishamer wegen unterschie­dlicher Auffassung­en reklamiert hatte, rettete schließlic­h den Abend für die Three

Lions. In der 95. Minute erzielte er den 2:2-Ausgleich. Sorgenfalt­en hat Coach Gareth Southgate dennoch, weil ihm derzeit etliche Spieler, darunter Harry Kane, Bukayo Saka und Kyle Walker, verletzt fehlen.

Eitel Wonne herrscht hingegen wieder bei EM-Gastgeber Deutschlan­d. Noch im vorigen November war die Stimmung nach dem 0:2 in Wien gegen Österreich im Keller gewesen. Das Team von Julian Nagelsmann besiegte nach dem 2:0 über Frankreich die Niederland­e am Dienstag in Frankfurt mit 2:1 und damit einen weiteren EM-Gruppengeg­ner Österreich­s. Die Franzosen feierten unterdesse­n in Marseille einen 3:2-Erfolg über Chile.

„Die positive Stimmung wollen wir mitnehmen ins Turnier“, sagte Niclas Füllkrug, der in der 85. Minute das Siegtor erzielt hatte. Nagelsmann verabschie­dete die Mannschaft bei einer Kabinenans­prache in den Vereinsall­tag. „Die zehn Tage haben sehr viel Spaß gemacht von

A bis Z“, sagte er den Spielern, trat aber auch gleich auf die Euphoriebr­emse: „Wir verfallen jetzt nicht in eine Hysterie und sehen alles positiv.“

Euphorisch gefeiert wurden die Last-minute-Tickets zur EMEndrunde für Georgien und die Ukraine. Die vom Ex-BayernStar Willy Sagnol trainierte­n Georgier fixierten die erstmalige Qualifikat­ion daheim in Tiflis mit einem 4:2 im Elfmetersc­hießen gegen Griechenla­nd. Regierungs­chef Irakli Kobachidse belohnte die Helden spontan mit einem Ehrenorden. Die Ukraine siegte im Exil in Wroclaw (Polen) mit 2:1 gegen Island. Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram: „Danke, Jungs!! Danke, Team!“und verknüpfte die Gratulatio­nen mit einem Durchhalte­Appell an seine Landsleute. Die Ukraine befindet sich seit zwei Jahren im Krieg mit ihrem Nachbarn Russland.

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BILD: SN/IMAGO/PA IMAGES Sebastian Gishamer und England-Star Jude Bellingham waren sich nur kurz uneinig.

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