SPÖ bezeichnet sich als neue Bürgermeisterpartei
23 von 119 Ortschefs sind rot: Zieht man die Einwohnerzahl heran, ist man nun aber stärker als die ÖVP.
89 von 119 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zählen nach den jüngsten Wahlen in Salzburg zur ÖVP. Das ist immer noch die überwältigende Mehrheit aller Ortschefs, doch die Partei hat mit diesem Ergebnis auch zehn Bürgermeistersessel verloren. ÖVP-Chef Wilfried Haslauer hat für kommenden Mittwochabend eine außerordentliche Sitzung des Parteipräsidiums einberufen – auch auf internen Druck.
Ganz anders sieht die Lage bei der SPÖ aus, die nun 23 Bürgermeister stellt. Der Freudentaumel hält nach wie vor an. Am Mittwoch verkündete Parteigeschäftsführer Gerald Forcher stolz, dass sich die ÖVP nicht mehr als Bürgermeisterpartei bezeichnen brauche. „Fakt ist: Die meisten Menschen im Land Salzburg leben jetzt in einer Gemeinde mit einer SPÖ-Bürgermeisterin oder einem SPÖ-Bürgermeister. Nach Einwohnern gerechnet sind wir die neue Bürgermeisterpartei.“51,24 Prozent aller Salzburgerinnen und Salzburger bzw. 292.878 Menschen lebten nach dieser Wahl in einer SPÖ-geführten Gemeinde. Wobei mehr als die Hälfte davon auf die Stadt Salzburg entfällt.
Zieht man die Stimmanteile im ganzen Bundesland heran, liegt die ÖVP trotz starker Verluste mit 39,9 Prozent an erster Stelle. 2019 hatte man noch 47,5 Prozent aller Stimmen bekommen. Auch die SPÖ hat verloren: 2019 lag man bei 27,6 Prozent, jetzt bei 26,9.
Forcher sieht die SPÖ gestärkt: „Diese neue Stärke wird die SPÖ nutzen. Noch vor dem Sommer wird es unter Beteiligung aller Bürgermeister eine groß angelegte Klausurtagung geben, mit der früh die Weichen für die Landtagswahl 2028 gestellt werden.“