Salzburger Nachrichten

Terence Hill: Ein italienisc­her „Nobody“wird 85

An der Seite von Bud Spencer wurde er weltberühm­t.

- SN, APA

Für die „Winnetou“-Filme stand er noch als Mario Girotti vor der Kamera. Später wurde er als Terence Hill weltberühm­t. Am Freitag wird der italienisc­he Schauspiel­er, Drehbuchau­tor und Regisseur 85.

Mario Girotti kam in Venedig zur Welt. Die Familie zog 1943 in ein Städtchen nahe Dresden und erlebte die Luftangrif­fe der Alliierten mit. Nach der Rückkehr nach Italien drehte er in den 50ern und 60ern italienisc­he Filme am Fließband.

Im deutschspr­achigen Raum wurde Girotti durch Rollen in KarlMay-Verfilmung­en bekannt, etwa als Leutnant Robert Merril in „Winnetou II“. 1967 sollte sich Girotti aus einer Liste ein internatio­nal taugliches Pseudonym aussuchen. Er entschied sich für Terence Hill, da seine deutsche Mutter Hildegard Thieme hieß, also die Initialen HT trug – andersheru­m TH. Mit „Gott vergibt ... Django nie!“nahm die Karriere dann richtig Fahrt auf: Bei dem Italo-Western hatte er zum ersten Mal Carlo Pedersoli alias Bud Spencer an seiner Seite. Es sollte der Aufgalopp zu einer Vielzahl an Filmen mit der immer gleichen Geschichte sein: Schönling und Koloss verprügeln Schurken und klopfen Sprüche wie „Ich hau dir ’ne Delle in die Gewürzgurk­e.“Vom Tod Spencers 2016 erfuhr Hill bei einem Dreh in der spanischen Wüste – dort, wo alles begonnen hatte.

Hill hatte auch solo Erfolg. Als sein bester Film gilt der Western „Mein Name ist Nobody“mit Henry Fonda. Auch die mittlerwei­le beendeten TV-Serien „Don Matteo“und „Bergpolize­i“waren erfolgreic­h.

Heute lebt Hill die meiste Zeit in Umbrien. Im Städtchen Amelia betreibt er einen Eissalon – die Gelateria Girotti.

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