Salzburger Sparkasse hofft auf Belebung im Wohnbau
Maßnahmen der Regierung könnten die Blockade beim Bauen lösen und auch die Nachfrage nach Wohnkrediten beleben.
Die Impulse, die die Bundesregierung für den Wohnbau setzt, nimmt Christoph Paulweber, Vorstandschef der Salzburger Sparkasse, wohlwollend zur Kenntnis. Das unterstütze die Menschen beim Schaffen von Wohnraum im Eigentum, und helfe auch der Baubranche. Insofern müsse man hoffen, dass die angekündigten Maßnahmen in den Ländern zügig umgesetzt würden, sagt Paulweber.
Da schwingt durchaus Eigeninteresse mit, weil damit auch die Vergabe von Wohnkrediten angekurbelt werden könnte, nachdem das Neugeschäft 2023 stark rückläufig war. Weil sich Neuvergaben und Tilgungen die Waage hielten, blieb der Bestand an Wohnkrediten unverändert bei 2,3 Mrd. Euro, und damit etwas mehr als einem Drittel aller Kredite in Höhe von 6,4 Mrd. Euro (+2 Prozent). Dass es bei der von der Branche heftig bekämpften KIMVerordnung, die die Vergabe von Wohnkrediten regelt, nun eine Vereinfachung bei den Ausnahmekontingenten gibt, bringe zumindest bürokratisch Entlastung, den großen Schub dürfe man sich davon aber nicht erwarten. Die Sparkasse habe ihr Kontingent 2023 ohnehin zu 72 Prozent ausgeschöpft.
Vor allem habe man Kunden mit günstigen Konditionen unterstützt, knapp die Hälfte habe in der Niedrigzinsphase von fix verzinsten Wohnkrediten profitiert. 2023 sei der Anteil der Fixzinskredite auf 64 Prozent gestiegen, weil ein Drittel der Kundinnen und Kunden mit variabel verzinsten Krediten auf fix verzinste umgestiegen sei.
Dass der Zinsanstieg das Einlagengeschäft belebt hat, überrascht nicht. Kunden erhöhten ihre Einlagen um 4,4 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro, bei den Spareinlagen gab es ein Plus von 18,5 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. 250 Mill. Euro konnte die Sparkasse an neuen Spareinlagen lukrieren, zudem transferierten Kundinnen und Kunden 278 Mill. Euro von ihren Giro- auf Sparkonten. Im Durchschnitt lag die Verzinsung der Spareinlagen bei 1,7 Prozent. Mit einer Loan-to-Deposit-Ratio (Kredite im Verhältnis zu Einlagen) von 103,1 (2022: 105,6) Prozent fühle man sich sehr wohl, sagt Paulweber, ebenso mit der 2023 stark gesunkenen Kosten-Ertrags-Relation von 40,7 Prozent (52,6 Prozent).
Die werde heuer wieder höher sein, weil wegen der absehbaren Zinswende mit geringeren Zinserträgen zu rechnen sei, bei steigenden Personalaufwendungen durch den Kollektivvertragsabschluss von 8,3 Prozent und einem Anstieg der Risikokosten auf ein allerdings noch immer sehr niedriges Niveau.
Der Personalstand war 2023 mit rund 600 Beschäftigten stabil, zwei Drittel davon sind Frauen. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte liege bei 27 Prozent, bei Leitungsfunktionen
im Management sind es 35 Prozent. Man wolle den Anteil weiter erhöhen, etwa auch damit, dass man Führen in Teilzeit fördere, sagt Paulweber. Der Trend zur Teilzeit zeigt sich in einem Anstieg der Teilzeitquote von 38 auf 40 Prozent, bei den Frauen arbeiten sechs von zehn in Teilzeit, bei Männern zehn Prozent. Beim Arbeiten von zu Hause ist eine Normalisierung eingetreten, die Homeoffice-Quote hat sich bei einem Viertel eingependelt, 2021 waren es noch 45 Prozent.
Nach den „erfreulichen Ergebnissen“2023 – im operativen Geschäft wurde mit 146,3 Mill. Euro um 77 Prozent mehr verdient als im Jahr zuvor – ist Paulweber für heuer angesichts eines weiterhin wirtschaftlich schwierigen Umfelds verhalten optimistisch.
„Für heuer verhalten optimistisch.“