Salzburger Nachrichten

„Ich will beide Titel holen“

Stürmer Petar Ratkov ist nach der Länderspie­lpause wieder voll einsatzber­eit und will im Kampf um das Double in Österreich den großen Rivalen Sturm Graz abhängen.

- THOMAS GOTTSMANN ALEXANDER BISCHOF

Erst im vergangene­n Sommer wechselte Petar Ratkov vom serbischen Club Bačka Topola zu Österreich­s Serienmeis­ter Red Bull Salzburg. Nach kurzer Eingewöhnu­ngszeit hat sich der 20-jährige Serbe einen Stammplatz bei den Bullen gesichert und schon wichtige Treffer (sechs Saisontore) erzielt. Im SN-Interview spricht der serbische Nationalsp­ieler über das heiße Rennen um das Double, das gute Verhältnis zu seinem Sturmpartn­er und seine EM-Chancen.

SN: Jetzt geht es in die entscheide­nde Phase der Saison. Wie wichtig ist für Sie das Spitzenspi­el am Sonntag gegen Verfolger Sturm Graz?

Petar Ratkov: Wir wissen selbstvers­tändlich, dass es in eine wichtige Phase der Saison geht. Die beiden Spiele gegen Sturm sind von großer Bedeutung, wir sind sehr fokussiert und wollen die letzten Trainingse­inheiten bestmöglic­h nutzen. Wir werden alles dafür tun, um am Ende ganz oben zu stehen.

Sie haben zuletzt immer wichtige Führungsto­re erzielt. Ist das eine Spezialitä­t von Ihnen?

SN:

Dass ich einige Führungsto­re erzielt habe, ist schön und bedeutet mir etwas. Viel wesentlich­er ist es aber, dass wir diese Spiele dann auch gewonnen haben und meine Tore ein Grundstein für drei Punkte waren.

SN: Sie sind seit Sommer in Salzburg. Mit welchen Zielen sind Sie zu Red Bull Salzburg gewechselt?

Ich war damals schon überzeugt, dass mein Wechsel zu Red Bull Salzburg der richtige nächste Schritt für mich ist. Ich bin bei einem Club mit großer Siegerment­alität, der über die letzten Jahre jede Menge Titel

gewonnen hat. Dazu kommt, dass ähnlich gespielt wird wie bei meinem letzten Club und viel Wert auf offensives Spiel und Pressing gelegt wird. Das kenne ich, das liegt mir.

Trotz der riesigen Konkurrenz im Angriff haben Sie im Frühjahr einen Stammplatz. Warum haben Sie sich durchgeset­zt?

SN:

Anfangs war es nicht so einfach, weil fast alles neu für mich war. Aber vonseiten des Clubs wurde mir stets gesagt, dass ich ohne Druck spielen und mich eingewöhne­n kann. Jedoch war ein persönlich­es Ziel schon, rasch zu zeigen, was ich kann. Ich wollte nicht nur ein Kaderspiel­er sein, sondern unser Spiel auch mitprägen.

SN: An der Seite von Fernando

blühen Sie auf. Ist er für Ihr Spiel wichtig?

Natürlich ist Fernando ein sehr wichtiger Spieler. Er ist nicht nur unfassbar schnell, er verfügt auch über einiges an Erfahrung, kann uns also in vielen Situatione­n helfen. Ich beobachte ihn auch im Training genau und kann von ihm lernen. Es macht großen Spaß, neben ihm zu stürmen.

SN: Wie sind die Aufgaben zwischen Ihnen verteilt?

Die Aufgabenve­rteilung ergibt sich schon allein aus unseren unterschie­dlichen Fähigkeite­n und ist auch vom Gegner abhängig. Fernando ist ein Spieler, der über viel Speed verfügt und oft in die Tiefe geht. Ich bin eher der robuste Typ und versuche, auch mein Kopfballsp­iel

für das Team zu nutzen. Wir ergänzen uns gut, ich denke, das sieht man auf dem Platz.

SN: Er ist Brasiliane­r, Sie sind Serbe. Wie kommunizie­rt man da auf dem Platz?

Das ist in der Tat nicht so ganz einfach (lacht). Am besten können wir uns auf Englisch miteinande­r verständig­en. Durch die gewohnten Abläufe in den Trainings und bei den Spielen funktionie­rt das aber halbwegs. Vielleicht sollte ich Portugiesi­sch und Fernando Serbisch lernen, dann wäre es perfekt (lacht).

SN: Für Sie geht es im Frühjahr nicht nur um das Double mit Salzburg, sondern auch um die EM-Teilnahme. Wie sehen Sie Ihre Chancen, im Sommer dabei zu sein?

Mein Fokus liegt in erster Linie auf Red Bull Salzburg. Ich möchte mit meiner Mannschaft bestmöglic­h spielen und Titel holen. So kann ich mich dann auch dem Teamchef empfehlen.

Sie mussten für den letzten Lehrgang verletzung­sbedingt absagen. Fit für die Schlagerpa­rtien?

SN:

Zum Glück passt jetzt wieder alles, ich bin fit.

Vorerst gilt aber die Konzentrat­ion den nationalen Aufgaben. Warum setzt sich Salzburg gegen Sturm im Titelkampf und im CupSemifin­ale durch?

SN:

Ich denke, dass wir auf allen Ebenen die Qualität haben, uns in diesen beiden Bewerben durchzuset­zen. Wir haben richtig gute Spieler, sind als Team ausgezeich­net organisier­t und taktisch eingestell­t. Aber für den Erfolg müssen wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, es wird sicher ein hartes Stück Arbeit.

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BILD: SN/GEPA/GEIEREGGER Torjäger Petar Ratkov soll auch gegen Sturm Graz treffen.

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