Ohne E-Card zum Arzt: Ambulanz startet bald
Nach der Arztpraxis auf Rädern folgt nun für Nichtversicherte eine fixe Anlaufstelle. Die Virgilambulanz der Caritas soll im Juni aufsperren.
Um Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen, rollt sonntags seit zehn Jahren der mit ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzten besetzte Virgilbus durch Salzburg. Malteser und Samariterbund stellen das Rettungsauto sowie Sanitäterinnen und Sanitäter zur Verfügung.
Nun folgt mit der Virgilambulanz der Caritas der nächste Schritt. Um für Nichtversicherte eine fixe Anlaufstelle für eine medizinische Basisversorgung zu schaffen, wird derzeit die ehemalige Seniorenwohnhausküche im Albertus-Magnus-Haus der Caritas in der Gaisbergstraße umgebaut. In dem Haus werden seit dem Komplettumbau 2017 in Wohngruppen Menschen mit chronisch-psychischen Erkrankungen und hohem Unterstützungsbedarf betreut. „In der dritten Woche im Juni werden wir die Virgilambulanz eröffnen“, kündigt Caritas-Direktor Johannes Dines an. Die Stellen werden demnächst ausgeschrieben. Der laufende Betrieb ist vorerst für drei Jahre gesichert, es wurden Verträge mit Stadt, Land und
ÖGK abgeschlossen. Bedarf hätten keineswegs nur Obdachlose, betont Dines. Die Gruppe der Nichtversicherten werde auf 500 Menschen pro Jahr geschätzt.
Ursprünglich sollte die Virgilambulanz in einen Neubau auf dem Areal des Borromäums einziehen. Man habe sich nun für das Albertus-Magnus-Haus entschieden, sagt Dines. Eigentlich sei geplant gewesen, die frühere Seniorenwohnhausküche in eine zentrale Küche für die Versorgung der Menschen in Noteinrichtungen umzufunktionieren. „Die Idee hat sich zerschlagen, weil die Logistik nicht machbar ist.“Der Vorteil am jetzigen Standort sei, dass sich Synergien beim Personal schaffen ließen.
Am 25. Juni wird mit allen Beteiligten, darunter vielen Spenderinnen und Spendern, der Projektstart gefeiert. Im Zuge des Projekts „Gegen Armut in Salzburg“haben auch die Salzburger Rotary Clubs ein Jahr lang für die Virgilambulanz gesammelt, allen voran der Rotary Club SalzburgAltstadt. 40.000 Euro kamen zusammen. Die Übergabe findet am 12. April im Haus Elisabeth der Caritas im Zuge der „Charity Jazz Night“von Rotary statt.
Er freue sich sehr, dass mit der Virgilambulanz bald ein niederschwelliges Angebot für Nichtversicherte zur Verfügung stehe, sagt Initiator und Internist Sebastian Huber. „Dieser Puzzlestein hat in Salzburg gefehlt.“Der Virgilbus besteht vorerst weiter.
„In Salzburg sind pro Jahr rund 500 Menschen nicht versichert.“Johannes Dines,