Salzburger Nachrichten

10 Gemeinden machen gemeinsame Sache

Im Flachgau kam nach lang dauernden Vorarbeite­n ein überregion­ales Gewerbegeb­iet zustande. Jetzt können Firmen Grundstück­e kaufen.

- Tau

Gemeinden sollen mehr zusammenar­beiten. Diesen oft gehörten Wunsch erfüllt der Regionalve­rband Salzburger Seenland: Der aus zehn Flachgauer Mitgliedsg­emeinden bestehende Verband startet in seinem regionalen Gewerbegeb­iet in Köstendorf-Weng den Verkauf von Grundstück­en (ab der Mindestgrö­ße von 3000 Quadratmet­ern) an interessie­rte Firmen. Die Gesamtgröß­e beträgt 5,2

Hektar, der Preis je Quadratmet­er 190 Euro brutto.

Die Kommunen haben sich die Kosten für den Grunderwer­b und für die volle Aufschließ­ung geteilt. Das Gleiche wird für die Einnahmen aus der Kommunalst­euer gelten. Der Verband mit seinem Obmann Simon Wallner, dem ÖVP-Bürgermeis­ter von Obertrum, will überregion­al denken und handeln, anstatt Gewerbegeb­iete in einzelnen Orten zu schaffen. Ein Standortwe­ttbewerb um Betriebe und Einnahmen kommt ja nicht selten vor.

In diesem Fall machen Seekirchen, Obertrum, Berndorf, Seeham, Mattsee, Henndorf, Straßwalch­en, Köstendorf, Schleedorf und Neumarkt gemeinsame Sache.

Der Verkauf werde keinen Gewinn abwerfen, solle aber auch keinen Verlust bringen, betont der Köstendorf­er Ortschef Wolfgang Wagner (ÖVP). „Wir wollen im Vergleich zu Gewerbegeb­ieten im benachbart­en Oberösterr­eich konkurrenz­fähig sein und Arbeitsplä­tze im Flachgau schaffen, also die Arbeit zur Bevölkerun­g bringen“, sagt Wagner.

Ihre Zusammenar­beit haben die Gemeinden bereits 2007 beschlosse­n. „Das hat sich aus einer Vorgabe des Landes ergeben“, erklärt der Bürgermeis­ter. Weil Köstendorf selbst in der Nähe neues Gewerbegeb­iet wollte (und bekam), hat das Land als Bedingung festgelegt, dass auf der benachbart­en Fläche ein – größeres – interkommu­nales Gewerbegeb­iet geschaffen werden soll.

Köstendorf bekomme als Standortge­meinde einen Sockel von 30 Prozent der Kommunalst­euer. Die 70 Prozent werden unter allen zehn Gemeinden nach einem Schlüssel (wie Einwohner, Finanzkraf­t, Zahl der Ein- und Auspendler) aufgeteilt.

Eine Voraussetz­ung waren inzwischen umgesetzte Hochwasser­schutzmaßn­ahmen. Und in der Nähe ist Wohngebiet. Es können sich nur emissionsa­rme Betriebe ansiedeln. Eine lange Liste erwünschte­r Branchen wurde erstellt, von Forschung, Informatik über Reparatur bis zur Holzverede­lung. Eine Spedition zum Beispiel sei ausgeschlo­ssen.

„Wir wollen konkurrenz­fähig sein gegenüber Oberösterr­eich.“

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(Bild: SN/RATZER) Wolfgang Wagner, Bgm. Köstendorf

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